Das „Fest der Liebe“ selbst ist der Auslöser für eine Diskussion, die leider von recht wenig Nächstenliebe geprägt ist. Gleichwohl der Ansatz Nächstenliebe zu sein scheint. In der Kritik stand bzw. steht ein Blomberger Unternehmen, welches eigentlich bei der Kundschaft durch einen Service punkten wollte – und es, dass können wir vorwegnehmen, getan hat. Der Nahkauf in Blomberg hatte am heutigen Sonntag in der Zeit von 8.00 bis 11.00 Uhr seine Türen für Kunden geöffnet. Unverständnis auf der einen Seite über dieses, möglicherweise auf den ersten Blick unnötige Serviceangebot, auf der anderen Seite aber Dankbarkeit derer, im hektischen Weihnachtsalltag eben doch noch etwas für die Feiertage vergessen hatten.
Unserer Redaktion hat vor Ort nachgefragt und musste zunächst feststellen, dass die Kunden von einem lächelnden Team empfangen wurden. „Wir wurden gefragt, ob wir öffnen und arbeiten wollen“, wurde uns seitens der Belegschaft versichert. Natürlich wollten wir auch den Chef Richard Maul selbst sprechen. „Ich habe meine Mitarbeiter gefragt, das ist heute eine Freiwilligkeit. Wir reden hier zum einen über lediglich drei Stunden, zum anderen über eine absolute Freiwilligkeit. Hätten meine Mitarbeiter nicht zugestimmt, dann wäre das Geschäft geschlossen geblieben. Wir hatten bereits vor elf Jahren so viel Spaß hier, denn öfter als alle elf Jahre passiert so was ja nun gar nicht, und auch heute haben wir wieder viel Spaß. Ich selbst bin natürlich auch vor Ort und trage das nicht auf dem Rücken von Mitarbeitern aus“, erklärte der Marktleiter und ergänz:
„Wir stehen hier auch im Wettbewerb mit vielen anderen Märkten. Glücklicherweise müssen wir im Alltag kein Geld mitbringen, dennoch kämpfen wir hier für jeden Kunden.“ Es ist also in der Tat eine werbliche Aktion, die im Team besprochen und vom selbigen abgesegnet wurde. „Ich will hier gar nicht den Vergleich zu Ärzten, Pflegepersonal oder ähnlichen Berufsbildern ziehen, da weiß man auf jeden Fall im Vorfeld worauf man sich einlässt, aber auch in anderen Berufen wie an Tankstellen, Restaurants, etc… ist heute geöffnet – und das länger als drei Stunden.“, so Maul weiter.
Auch die Kunden freuten sich sichtlich über die Möglichkeit noch etwas einkaufen zu können: „Auf mich machen die Mitarbeiter einen sehr zufriedenen Eindruck. Ich finde die Möglichkeit noch was einkaufen zu können hervorragend, man vergisst ja leider immer noch irgendwelche Kleinigkeiten. Wenn es ein solches Angebot gibt, dann sollte es auch genutzt werden.“, waren nur einige Aussprüche von Kunden, die die erweiterten Öffnungszeiten alle positiv gesehen haben. An den Kassen verabschiedeten sich die Kunden auch besonders nett von den Mitarbeitern und wünschten eine frohe Weihnacht.
Als besonderes Schmankerl gab es heute dann auch noch ein Bläsertrio im Markt, welches die Einkäufe der Kunden mit weihnachtlichen Klängen untermalte. In Summe müssen wir also festhalten:
1. Es ist nicht nötig, wenngleich gut gemeint, die Mitarbeiter zu schützen – sie kommen gerne und freiwillig.
2. Für die Marktleitung ist es eine Möglichkeit Kunden an sich zu binden und eventuell neue zu generieren – das sichert Arbeitsplätze.
3. Die Kunden zeigten sich dankbar und freuten sich über den gebotenen Service.
In wenigen Minuten werden sich die Pforten des Marktes schließen und wir alle können uns den letzten Vorbereitungen auf das heutige Fest widmen. Danke Richard Maul und sein Team, vermutlich im Namen Vieler. In diesem Sinne allen eine fröhliche Weihnacht.
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