Foto: Nelkenwanderer.

Wieder waren einige Blomberger Nelkenwanderer unterwegs in den Allgäuer Alpen. Diesmal eine Woche später als ursprünglich geplant, der viele Schnee des letzten Winters hatte die Verbindungswege zwischen den Hütten länger als gedacht unbegehbar gemacht. Aber dann konnte es doch losgehen: vier Tage, drei Hütten, jede Menge Höhenmeter, tiefe Tobel und hohe Gipfel. Die Tour begann im Oberstdorfer Ortsteil Fastenoy.

 

Zum Einlaufen diente der Aufstieg zur Fiderepasshütte. Die exponierte Lage dieses ersten Teilstückes hatte die Vegetation in den letzten Tagen regelrecht explodieren lassen. Es grünte und blühte prächtig. Nach einer kurzen Pause an der Fiderehütte wurde die Fiderescharte durchstiegen. Von dort ging es weiter auf dem Krumbacher Höhenweg zum Ziel der ersten Etappe, der Mindelheimer Hütte in 2021 Metern Höhe.

 

Das nächste Tagesziel, die Rappenseehütte liegt schräg gegenüber auf der anderen Talseite. Ein Pfad führt zunächst ziemlich steil bergab ins Haldenwanger Tal. Dann muss über den Schrofenpass wieder einiges an Höhe gewonnen werden. Es folgt danach in rund 1800 Metern Höhe ein stetiger Wechsel von An und Abstiegen bis zum Mutzentobel. Wegen Altschnee war hier höchste Vorsicht geboten. Jetzt nur noch 200 Höhenmeter Anstieg bis zur Rappenseehütte, der 2. Station der Tour.

 

Am nächsten Morgen erfolgte bei bestem Wetter der Aufbruch zur Königsetappe auf dem Heilbronner Weg. Zügig ging es jetzt in richtig alpines Gelände. Felsen und Schneefelder waren ständige Begleiter. Der Heilbronner Weg führt in bis zu 2600 Meter Höhe über den Allgäuer Hauptkamm. Am Weg liegen die Gipfel Hohes Licht (2651 Meter), Steinschartenkopf (2615 Meter), Wilder Mann (2578 Meter), Bockkarkopf (2609 Meter) und Mädelegabel (2644 Meter).

 

Als schwierigstes Teilstück stellte sich der Abstieg zum Waltenberger Haus heraus. Galt es doch steile Altschneefelder zu überwinden, die dort installierten Sicherungen waren noch weitestgehend unter Schnee. Mit Umsicht und einigen alternativen Klettereien konnte der Abstieg dann dennoch schadlos überwunden werden. Die Nacht im Waltenberger Haus war kurz. Um die Mondfinsternis in voller Länge zu beobachten wurden die Betten erst spät aufgesucht.

 

Und wer noch ein paar Steinböcke zu Gesicht bekommen wollte hatte früh aufzustehen. Die Tiere kamen bis nah ans Haus. Nach einem für Hüttenverhältnisse reichhaltigem Frühstück lag der Abstieg durch das Bacherloch vor den Wanderern. Zu Beginn noch richtig steil und felsig war der Grund des Tals schnell erreicht. Mit abnehmender Höhe wurde die Vegetation immer üppiger. Der letzte Winter hatte aber auch hier seine Spuren in Form von vielen Schneefeldern und Lawinenabgängen hinterlassen.

 

Die sommerlichen Temperaturen im Stillachtal forderten auf den letzten Kilometern noch ein paar Tropfen Schweiß. Nach vier Tagen in einer einmaligen Bergwelt fiel die Rückkehr in die Zivilisation schon schwer. Um viele Eindrücke und Erfahrungen reicher traten die Wanderer die Heimfahrt an.


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