Bildunterschrift: Das duale Ausbildungssystem bietet eine Vielzahl von attraktiven Ausbildungsberufen Foto: IHK

Ergebnisse decken sich mit Erfahrungen der IHK Lippe

Für die Unternehmen in NRW war es im vergangenen Jahr erneut schwer, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen. Das zeigt der aktuelle Ausbildungsbericht 2016 von IHK NRW. Die Zahl der unbesetzten Lehrstellen erzielte im Jahr 2016 mit 6.028 einen neuen Höchststand. Gleichzeitig stieg die Zahl der bei den Agenturen für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen im Jahr 2016 erneut um 2.994 Stellen. „Diese Entwicklung zeigt, dass sich der Fachkräftemangel als ein immer größeres Risiko für die Unternehmen in NRW abzeichnet“, sagt Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer von IHK NRW.

„Die Bandbreite der aufgeführten Schulabschlüsse der Ausbildungsstarter im vergangenen Jahr verdeutlicht die hohe integrative Bedeutung der dualen Ausbildung. Der Anteil an Ausbildungsstartern mit Hauptschulabschluss im IHK-Bereich beträgt zum Beispiel rund 17 Prozent und ist damit nahezu identisch mit den lippischen Zahlen (16,5%)“, betont Michael Wennemann, Bildungsgeschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Neben dem demografischen Wandel und dem unveränderten Trend zum Hochschulstudium spielt auch das Berufswahlverhalten der jungen Menschen eine entscheidende Rolle bei dieser Entwicklung. Trotz zahlreicher Aktivitäten zur Bewerbung der ganzen Bandbreite des dualen Systems konzentrierte sich auch im Jahr 2016 ein großer Teil der Berufsstarter auf nur zehn Ausbildungsberufe. Die meisten Berufsstarter in einem IHK Ausbildungsberuf in NRW ließen sich im Jahr 2016 in dem Ausbildungsberuf Kauffrau / Kaufmann im Einzelhandel ausbilden (6.481). Auf den weiteren Plätzen folgten die Kaufleute für Büromanagement (5.843) und die Verkäuferinnen und Verkäufer (5.608). Im Kreis Lippe verzeichnete die IHK Lippe die höchsten Eintragungszahlen bei den Industriekaufleuten (105), den Kaufleuten im Einzelhandel (91) sowie bei den Verkäuferinnen und Verkäufern (74).

In diesen Ausbildungsberufen verzeichnen die IHKs in vielen Regionen auch weiterhin einen Überhang an Bewerbern. In anderen der rund 150 angebotenen Ausbildungsberufen – etwa in den Bereichen Gastronomie, Lebensmittelverkauf und metallverarbeitende Industrie – herrscht dagegen ein Mangel an Interessenten. Die vorhandenen Karrieremöglichkeiten sind anscheinend bei der potenziellen Zielgruppe entweder nicht bekannt oder erscheinen nicht interessant genug. Die IHKs werden daher auch in diesem Jahr wieder aktiv für die ganze Bandbreite der dualen Ausbildung werben. So führte die IHK Lippe jetzt gemeinsam mit der Arbeitsagentur Detmold ein sehr erfolgreiches Speed-Dating in den Berufen der Lagerlogistik durch.

Ein weiteres Problem bei der Besetzung offener Stellen ist die mangelnde Mobilität vieler Schulabgänger. „Für junge Berufsanfänger aus dem lippischen Südosten ist es nahezu unmöglich, morgens pünktlich bei einem Ausbildungsunternehmen in Bad Salzuflen zu erscheinen“, erklärt Wennemann. Wir unterstützen daher die Pläne der IHK NRW, mit der Landesregierung auch über eine landesweite Mobilitätsförderung für Auszubildende in NRW zu sprechen“, so Wennemann abschließend.

Der vollständige Ausbildungsbericht ist ab sofort auf der Website von IHK NRW abrufbar. IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen und vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.

Pressemeldung IHK Lippe Detmold


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