Förderverein1

Der neue Vorstand: Bürgermeister Klaus Geise, Ursula König und Kerstin Jöntgen. Es fehlt Ernst-Michael Hasse.

Im Autohaus Hache konnte Blombergs Bürgermeister Klaus Geise rund 50 Vertreter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Bildung sowie Privatpersonen zur Vereinsgründung begrüßen und erläuterte die Stoßrichtung der Initiative: „Seit über 10 Jahren ist unser Netzwerk Wirtschaft-Schule eine Erfolgsgeschichte. Schulen und Unternehmen sind zu Partnern geworden, die sich Hand in Hand für die berufliche Zukunft der jungen Generation engagieren. Sie geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit einer intensiven Berufsorientierung und Unternehmen die Chance, den Nachwuchs der Zukunft für sich gewinnen zu können.

Auch Gastgeber Henning Hache begrüßte die Anwesenden und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass dieses Treffen in seinen Räumlichkeiten stattfinden könne. Der Zusammenschluss der Städte und Organisationen zu diesem Verein sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Als Moderator für den Abend konnte der Beiratsvorsitzende von Blomberg Marketing e. V. Detlef Stock gewonnen werden. „Als die Anfrage zur Moderation kam, habe ich mir überlegt, einfach die Fragen zu stellen, die ich selbst auch hätte. In drei lockeren Talkrunden werden wir hoffentlich einen runden Einblick über die Möglichkeiten, die durch den Verein entstehen können, bekommen. Ich bitte zunächst Bürgermeister Klaus Geise und Marcus Rempe (Lippe Bildung eG) zu mir.

Förderverein2

Klaus Geise, Detlef Stock und Marcus Rempe.

Klaus Geise erklärte, dass sich das Netzwerk aus einem zarten Pflänzchen heraus dynamisch entwickelt habe und der Dialog zwischen den Beteiligten durch das Netzwerk besser geworden sei. Die Aufgabe der Kommune sieht er hier im Bereich Standortsicherung und nannte Bildungslandschaft und Wirtschaft als Stichworte. Die Kommune könne den Prozess jedoch nur anschieben. Hauptpartner seien die Schulen und die Wirtschaft. Ziel des Vereins sei es auch, nachdem die Förderung auf Kreisebene wegfalle, eine Hauptamtlichkeit zu wahren.

Auch Markus Rempe äußerte, dass man einen hauptamtlichen Kümmerer benötige und er die Lippe Bildung eG als Unterstützer und Begleiter für den zu gründenden Verein sehe. In Lippe laufe das Netzwerk sehr gut, in anderen Kommunen beziehungsweise Regionen sei dies nicht so gut gelaufen. Auf Detlef Stocks Frage, ob die Trennschärfe zwischen einer Vielzahl von Projekten gegeben sei, antwortete Rempel: „Klares Ja. Es hat immer viele Projekte gegeben, wichtig ist es, den Verein an einem sinnvollen Platz zu positionieren.“

Förderverein3

Uwe Tillmanns, Detlef Stock und Karsten Fahrenkamp.

Zur zweiten Runde begrüßte Stock dann Uwe Tillmanns, den Leiter der Johannes-Gigas-Schule in Lügde, und Karsten Fahrenkamp, den Direktor des Hermann-Vöchting-Gymnasiums. Fahrenkamp erklärte, dass er bereits die Anfänge des Netzwerkes mitbekommen habe und hier wirklich etwas geschaffen wurde. Man sei zehn Jahre vor der Zeit gewesen und nannte als Beispiel unter anderem die Berufsmesse. Mit dem Verein wird die Sache auf ein neues Plateau gehoben. Er wünsche sich eine noch stärkere Einbindung des Handwerks. „Die Schüler müssen merken, dass auch Lippe sexy ist und nicht nur Hamburg oder Köln.“

Uwe Tillmanns erklärte, dass man über den Tellerrand hinaus schauen müsse, um die Schiller besser qualifizieren zu können. Wir sind im kleinen Lügde relativ allein. Durch das Netzwerk sind wir besser aufgestellt und ich bin überzeugt davon, dass dadurch die Verzahnung zwischen Schule und Betrieben deutlich verbessert werden kann. KAoA (kein Abschluss ohne Anschluss) sei für seine Schule eine Herausforderung. So vielen Schülern Tagespraktika zu beschaffen sei schwierig. Hier erhoffe er sich durch den Verein eine Verbesserung der Situation.

Förderverein4

Georg-Jescow von Puttkamer, Kerstin Jöntgen, Detlef Stock, Henning Hache und Hermann Trompeter.

Zur dritten Talkrunde bat Detlef Stock dann Hermann Trompeter (Phoenix Contact), Kerstin Jöntgen (Stadtsparkasse Blomberg Lippe), Henning Hache (Autohaus Hache) und Georg-Jescow von Puttkamer (Schwering und Hasse Stiftung) nach zum Gespräch.

Hermann Trompeter berichtete davon, bislang nur gute Erfahrungen mit dem Netzwerk gemacht zu haben. Daher sei Phönix auch immer dabei. „Wir alle haben uns im Laufe des Bestehens des Netzwerks kennengelernt. Für das Ausbildungszentrum haben wir bewusst den Standort Schieder gewählt, weil er für das Unternehmen strategisch günstig zwischen Pyrmont und Blomberg liegt. Unabhängigkeit ist Teil der Firmenphilosophie, das gilt nicht nur für den finanziellen Bereich, sondern auch für die Ausbildung. Lebenslanges Lernen soll Thema hier in der Region werden. Unser Ausbildungszentrum soll letztlich der ganzen Region zur Verfügung stehen.“

Auch Henning Hache berichtete, bereits vom Netzwerk profitiert zu haben und darüber, in der Vergangenheit beim Projekt MINT unterstützt haben zu können. Die Situation im Betrieb sei gut – man verfüge über viele Bewerber für Ausbildungsplätze. „Durch das Netzwerk können wir unsere Ausbildungsberufe noch intensiver vorstellen und verdeutlichen den Schülern, dass sie nicht in die Ferne gehen müssen, sondern auch die Region ein hervorragendes Ausbildungsangebot vorhält.“

Für Kerstin Jöntgen ist es ein völliges Selbstverständnis, sich am Netzwerk zu beteiligen. „Wir sind immer für die Region da und wollen jungen Menschen eine Perspektive geben. Wirtschaft und Schule gehören untrennbar zusammen, da brauchen wir nicht lange zu überlegen ob wir uns engagieren.“ Anpassungen an Veränderungen wird es immer geben. „Für uns steht dieses Thema ganz oben auf der Prioritätenliste.“

Georg-Jescow von Puttkamer berichtete von der Bereicherung des Netzwerkes mit Aktivitäten seitens seiner Stiftung. „Wir bereiten Schüler mit Projekten auf die Ausbildung und den Job vor. Dazu gehört auch die Förderung von Erziehung (Etikette). Für die angebotenen Module, die Schüler zusätzlich zum schulischen Angebot wahrnehmen können, erhalten diese ein Zertifikat. Eine Erfolgsgeschichte: Über 60 Prozent dieser Schüler erhalten einen Ausbildungsplatz, im Vergleich: lippeweit sind es nur 23 Prozent.

Abschließend sagte Detlef Stock, dass er sich darüber freue, dass die ganze Region hier gemeinsam aktiv wird, und wünschte der Vereinsgründung einen erfolgreichen Verlauf, bevor er das Mikrofon an Bürgermeister Klaus übergab.

Trotz ungünstigen Termins nahmen sich Viele die Zeit für die "Zukunft Ausbildung".

Trotz ungünstigen Termins nahmen sich Viele die Zeit für die „Zukunft Ausbildung“.

Auf dessen Vorschlag hin wurde Bürgermeister Gerd Klaus als Versammlungsleiter vorgeschlagen und gewählt. Souverän führte Klaus durch die Gründungsversammlung und stellte den Anwesenden die vorbereitete Vereinssatzung vor. Nach Erledigung aller Formalitäten wurde der Verein einstimmig gegründet. Ebenso einstimmig wurde Klaus Geise als 1.Vorsitzender, Ernst Michael Hasse als 2. Vorsitzender, Kerstin Jöntgen als Kassiererin und Ursula König als Schriftführerin gewählt. Diese Vier bilden nun den Vorstand des Vereins „Förderverein für das Netzwerk Wirtschaft-Schule im lippischen Südosten“. Als Kassenprüfer wurden Henning Hache und Anke Brunsiek gewählt.

Abschließend bedankte Bürgermeister Klaus Geise sich bei den Anwesenden aber auch bei denen, die am gestrigen Tag nicht vor Ort sein konnten. Der Termin sei sicherlich ungünstig gewählt, aber man wollte die Sache noch in diesem Jahr vorantreiben. Es gäbe viele, die ihre Mitgliedschaft bereits im Vorfeld zugesichert haben und vonseiten der heimischen Wirtschaft habe man viel positives Feedback sowie Ermutigungen erhalten.

Nach erfolgreicher Vereinsgründung lud Gastgeber Autohaus Hache noch zu Imbiss und Getränken ein und es fand ein reger Gedankenaustausch statt.


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