An mindestens fünf lippischen Schulen findet kein Schwimmunterricht statt. An allen anderen Schulen ist die Zahl an Unterrichtsstunden nicht bekannt. Das stößt bei den lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock, Jürgen Berghahn und Dr. Dennis Maelzer auf Kritik. Ein Rekordsommer hat den lippischen Freibädern hohe Besucherzahlen beschert. Doch die DLRG warnt regelmäßig davor, dass immer mehr Kinder und Jugendliche gar nicht oder nicht richtig schwimmen können.
Eigentlich sollten Kinder spätestens in der Schule das Schwimmen im Sportunterricht erlernen. Die SPD-Politiker seien jedoch vermehrt von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen worden. „Wir hören, dass für den Schwimmunterricht oftmals nur eine Stunde vorgesehen sei. Dies reicht für die meisten Klassen aber nicht aus, um von der Schule zur Schwimmhalle und wieder zurück zu gelangen. Gerade ländliche Gemeinden haben unter diesen Umständen zu kämpfen“, erklärt die Lagenserin Ellen Stock.
Sie und ihre Kollegen haben sich mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt. Die Antwort hat sie verblüfft: „Das Land weiß weder wie viele Unterrichtsstunden angeboten werden, noch wie viele Schülerinnen und Schüler schwimmen können“, sagt Dennis Maelzer. Zwar würden alle lippischen Grundschulen Schwimmunterricht anbieten, der Umfang sei dem Land jedoch unbekannt.
An einzelnen weiterführenden Schulen würde hingegen kein Schwimmunterricht angeboten, darunter zwei Förderschulen. Die Realschule Augustdorf habe seine Hallenkapazitäten an die beiden Grundschulen abgetreten und biete seit zwei Jahren keinen Schwimmunterricht mehr an. Auch in der auslaufenden Haupt- und Realschule in Blomberg finde Schwimmen nicht statt.
Jürgen Berghahn kritisiert, dass die Landesregierung auf eine Initiative der obersten Landesbehörden verweist, die das Thema „Schwimmen lernen in NRW“ in den Fokus nimmt. Aus demselben Schreiben gehe hervor, dass das Land keinerlei Daten zum Schulschwimmen ermittle. „Das passt nicht zusammen. Die Landesregierung muss doch Zahlen haben, die Aufschluss darüber geben, ob ihr Schwimmunterricht in Schulen stattfindet und ob die Kinder nach dem Unterricht schwimmen können oder nicht“, findet Berghahn.
Auf die Frage, wie die schwarz-gelbe Landesregierung den Erhalt von Schwimmhallen im Kreis Lippe fördern wolle, verweist diese in erster Linie auf das von der damaligen SPD- Landesregierung eingeführte Programm „GuteSchule 2020“ und den Bund. „Eigene Fördermaßnahmen – Fehlanzeige“, beanstanden die Sozialdemokraten.
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