Flüchtlinge warten oft Monate auf freie Plätze in staatlich finanzierten Deutschkursen. Um sich erste Sprachkenntnisse sofort aneignen zu können, stehen ihnen jedoch digitale Lernangebote zur Verfügung. Da viele Flüchtlinge ein Smartphone besitzen, hat sich die Stiftung Warentest zwölf Apps zum Deutschlernen für Erwachsene und Kinder aus dem arabischen Sprachraum genauer angeschaut. Das Ergebnis, das auch ins Arabische übersetzt wurde, ist abrufbar unter www.test.de/deutschlernen.
Im Test: Neun Apps für Deutschanfänger, davon neun für Erwachsene, drei für Kinder. Unter den geprüften Apps haben die Tester vier verschiedene Typen identifiziert: fünf Vokabeltrainer, vier Lernprogramme, zwei Lernspiele und ein Video-Tutorial. Das Fazit: Ohne Einschränkungen empfehlenswert sind lediglich zwei Apps für Erwachsene: das inhaltlich konsequent auf Flüchtlinge zugeschnittene Lernprogramm „Ankommen“ vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie das Lernspiel „Lern Deutsch – Stadt der Wörter“ vom Goethe-Institut, das spielerisch in einfache Strukturen der deutschen Sprache einführt. Beide Apps bauen Wortschatz auf, trainieren die Sprachfertigkeiten Hören, Lesen und Schreiben und bieten sogar einige Grammatikübungen. Weitere drei Apps für Erwachsene im Test sind durchaus brauchbar. Da sie aber nicht vollständig überzeugten, sind sie nur eingeschränkt empfehlenswert.
Die Apps für Kinder konnten nicht voll und ganz überzeugen, aber zwei sind immerhin eingeschränkt empfehlenswert: Das Lernspiel „Deutsch für Kinder“ von Always Icecream and Clever Dragons und der Vokabeltrainer „Phase6 Hallo Deutsch Kinder“ von Phase-6. Kindgerecht gestaltet sind beide, allerdings könnten beispielsweise die Übungen abwechslungsreicher sein.
Auch wenn eine App den Deutschkurs nicht ersetzen kann, eignen sich die empfehlenswerten – zum Teil auch die eingeschränkt empfehlenswerten – Apps nicht nur zum Überbrücken der Wartezeit bis zum Integrationskurs, sondern auch als Ergänzung zu diesem.
Der ausführliche Test inklusive der Bezugsquellen und weiteren Tipps sind unter www.test.de/deutschlernen abrufbar.
Pressemeldung Stiftung Warentest