Die Stadt Blomberg schließt sich folgender Kernpassage der sog. „Blomberger Erklärung“ an: „Die Frauen, Männer und Kinder, die als vermeintliche Hexen und Hexenmeister gedemütigt, entehrt, gefoltert und hingerichtet wurden, sind Opfer eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit und des Missbrauchs des christlichen Glaubens geworden. Voller Scham und Erschrecken denken wir an ihre Leidensgeschichte. Ihnen wollen wir ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Menschenwürde der Opfer ist unzerstörbar. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen weder diskriminiert noch verteufelt, noch unschuldig verurteilt werden. Wir unterstützen die weltweiten Bemühungen, die Folter und die Todesstrafe in jedem Land abzuschaffen. Für die Verwirklichung der Menschenrechte treten wir ein.“, damit folgte der Hauptausschuss in seiner Sitzung vom 10. März 2015 der Anregung von Hartmut Hegeler.
Hintergrund:
In Blomberg wird durch einen Brunnen an die Hexenprozesse erinnert. „Es gab keine „Hexen“, sondern Menschen wurden durch die Folter zu Ihnen gemacht. Es ist wichtig in unserer Gesellschaft eine solche Meinung zu äußern, da die hemmungslose Diskriminierung und Diffamierung von Einzelnen oder Menschengruppen immer wieder auftritt. Obwohl die Stadt Blomberg nicht Rechtsnachfolgerin der damals politisch und kirchlich Verantwortlichen ist, so besteht dennoch eine ethische Verpflichtung gegenüber den Opfern und ihren Familien.“, heißt es sinngemäß in einem Anschreiben von Hartmut Hegeler an Bürgermeister Klaus Geise.
Ilse Winter und Gese Henneke aus Donop und Catharina Hilker aus Kleinenmarpe wurden in Blomberg angeklagt und hingerichtet. Der Prozess begann mit Ilse Winter, die als ledige Frau auf dem Hof ihrer Schwester in Donop lebte. Sie hatte eine uneheliche Tochter, beide lebten als Tagelöhnerinnen. Ilse Winter wurde lange Zeit als Hexe bezeichnet. Im April 1589 erfolgte das Urteil: „Vom peinlichen Richter sei für Recht verkannt, dass die Beklagten wegen ihrer Missetaten dem Feuer zur Last fielen. Blomberger Burgverlies.“ Es wurde deutlich, dass die frühere Zeit von einer sehr großen Angst geprägt war. Der Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld, der kurze Zeit in Falkenhagen lebte, hat als Seelsorger der Frauen die schlimmsten Folgen der Hexenverfolgung erlebt und in seinem Buch „Cautio Criminalis“ festgehalten.
Weitere Informationen dazu finden interessierte Leser im öffentlichen Ratsinformationssystem der Stadt Blomberg unter: http://blomberg.ratsinfomanagement.net/