Vermehrt kam es in den letzten Tagen zu redaktionellen Anfragen bezüglich einer möglichen Schließung der Polizeiwache in Blomberg. Erhärtend daran sicherlich die Umstände der Besetzung und Erreichbarkeit – auch an den Wochenenden. Tatsächlich gab es Untersuchungen durch Externe, da sich die Polizei in Lippe mit den bestehenden Personalressourcen optimal aufstellen will. Kriminalkommissariate kann Lippe nicht in jeder Stadt vorhalten, daher gibt es, wie eben auch in Blomberg, so genannte Kriminalaußenstellen. Entscheidungen bzgl. möglicher Schließungen liegen hier nur zum Teil bei der Polizei, schon so häufig haben Regierungen in der Vergangenheit Sparpakete zulasten der Polizei geschnürt. Wenn man also mal ein wenig länger auf „Freund und Helfer“, denn das sind die Polizeibeamten noch immer, warten muss, so sollte man möglichen Frust nicht an der Polizei auslassen. Der richtige Adressat für Beschwerden sind die Innenministerien der jeweiligen Länder – nicht die gut arbeitende Polizei vor Ort! Unsere Redaktion stand zu diesem Thema in Kontakt mit der Pressestelle der Polizei, die am heutigen Tage folgende Pressemeldung herausgegeben hat:

 

Mit sofortiger Wirkung leisten die Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei Lage ihren Dienst von Bad Salzuflen aus. Im Rahmen der Neustrukturierung der Direktion Kriminalität strebt die Kreispolizeibehörde eine Zentralisierung mit fachlichen Spezialisierungen an drei Standorten an. Die Überlegungen basieren unter anderem auf der geringen Personalstärke in den Kriminalaußenstellen Lage und Blomberg sowie einer zunehmenden Digitalisierung und Spezialisierung kriminalpolizeilicher Ermittlungsarbeit. Die Veränderungen am Standort Lage betreffen nur den Sitz der Kriminalpolizei. „Durch die Schließung der Kriminalaußenstelle in Lage wird es zu keiner Reduzierung der Polizeipräsenz kommen. Die Beamtinnen und Beamten des Wachdienstes und des Bezirksdienstes sind weiterhin im gewohnten Umfang für die Bürgerinnen und Bürger in Lage vor Ort!“, betont Behördenleiter Dr. Axel Lehmann.

 

„Um die Kriminalpolizei zukunftsorientiert aufzustellen und die gute Qualität der Sachbearbeitung dauerhaft zu garantieren, sind Umstrukturierungen unerlässlich. Durch die Reduzierung von Kripostandorten können wir Kompetenzen bündeln und die Personalstärke an den Hauptstandorten erhöhen“, erläutert Kriminaloberrat Matthias Brand, Leiter der Direktion Kriminalität. Bislang arbeitet die Kriminalpolizei der Kreispolizeibehörde Lippe in vier Zentral- und drei Regionalkommissariaten (Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo). In den Zentralkommissariaten werden bestimmte Deliktsfelder, beispielsweise Wohnungseinbrüche und Sexualstraftaten, zentral für das gesamte Kreisgebiet bearbeitet. In den Regionalkommissariaten wird dezentral das örtliche Kriminalitätsgeschehen z.B. Diebstahls- oder Körperverletzungsdelikte bearbeitet. Außerdem gab es zwei Kriminalaußenstellen in Lage und Blomberg, die den Regionalkommissariaten Bad Salzuflen und Detmold zugeordnet waren.

 

In einem ersten Schritt der Neustrukturierung wurde die Kriminalaußenstelle in Lage geschlossen, und die Beamten verrichten ihren Dienst seit dem 1. Juli 2019 in Bad Salzuflen. Die Schließung der Kriminalaußenstelle Blomberg ist ebenfalls angedacht. (Anmerkung der Redaktion: Was für Lage gilt, würde dann auch für Blomberg gelten. Durch die Schließung der Kriminalaußenstelle in Blomberg würde es zu keiner Reduzierung der Polizeipräsenz kommen. Die Beamtinnen und Beamten des Wachdienstes und des Bezirksdienstes wären weiterhin im gewohnten Umfang für die Bürgerinnen und Bürger in Blomberg vor Ort.) Der Antrag liegt dem Innenministerium bereits vor, die Entscheidung darüber steht noch aus. Sobald das Modell für die Neustrukturierung der Direktion Kriminalität komplett fertiggestellt ist, werden auch die übrigen Änderungen dem Innenministerium NRW zur Genehmigung vorgelegt.

 

Das Kriminalkommissariat in Bad Salzuflen bearbeitet ab sofort Delikte der Wachbereiche Lage und Bad Salzuflen. Durch die höhere Personaldichte in Bad Salzuflen ist somit kurzfristig für die Urlaubszeit eine bessere Vertretungssituation gewährleistet.


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