Sieg im Weihnachtsspiel: 29:25 gegen die Eulen LudwigshafenDer TBV Lemgo konnte im letzten Spiel des Jahres einen perfekten Abschluss in der heimischen Lipperlandhalle feiern. Vor vollem Haus gewannen die Mannen von Florian Kehrmann am 19. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga mit 29:25 (13:11) gegen die Eulen Ludwigshafen und überwintern mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 19:19 auf einem sehr guten neunten Tabellenplatz. Bester Werfer an diesem Nachmittag war Rechtsaußen Tim Hornke mit acht Treffern.
Zum Weihnachtsfight schickte Florian Kehrmann zunächst Tim Hornke, Isaias Guardiola, Andrej Kogut, Fabian van Olphen, Patrick Zieker, Christoph Theuerkauf und Peter Johannesson auf die Platte. In der Abwehr wie gewohnt der Spezialistenwechsel Theuerkauf/Klimek. Der TBV, als erstes im Angriff, erspielte sich eine Lücke, doch Kogut scheiterte an Eulen-Torwart Roko Peribonio, so wie auch wenig später Zieker und Hornke jeweils von außen. So vergingen drei torlose Minuten, ehe die Gäste zum 0:1 einnetzen konnten. Den ersten Lemgoer Treffer erzielte van Olphen im Eins-gegen-Eins zum Ausgleich in der fünften Spielminute. Die Gastgeber drückten ordentlich auf´s Tempo, doch die gegnerische Abwehr stand aggressiv und trat offensiv heraus. Die Kontrahenten lieferten sich in der Anfangsphase einen offenen Schlagabtausch, beide Deckungsreihen funktionierten auf ihre Weise. Ludwigshafen agierte in voller Besetzung mit einer 5-1-Variante, sodass Kehrmann die Eins-gegen-Eins-Spezialisten Tim Suton und Dominik Ebner brachte. Ebner tankte sich schön durch, wurde unsanft gestoppt und bekam den Siebenmeter sowie die Zeitstrafe für seinen Gegenspieler, Lemgo war nun sogar in doppelter Überzahl.
Nach Ablauf der Strafminuten ging der TBV auf seine erste Sieben zurück, Kogut traf zum 6:5. Richtig absetzen konnte sich Lemgo allerdings nicht, 9:7 stand es nach zwanzig gespielten Minuten. Doch das Kehrmann-Team zog in der Abwehr noch einmal richtig an, eroberte Bälle und ging auf 11:7 weg, Anlass für Eulen-Trainer Ben Matschke, eine Auszeit zu nehmen. Bis kurz vor der Halbzeit schafften es die Gäste aus Ludwigshafen wieder auf 12:11 heran zu kommen, Lemgo geriet in Unterzahl und Ebner landete unglücklich auf dem Rücken, sodass der Linkshänder zur Behandlung auf die Bank musste. Eine turbulente erste Hälfte endete schließlich 13:11.
Nach Wiederanpfiff war der TBV zunächst in der Defensive und konnte sich den Ball holen, der vorne aber nicht in ein Tor umgewandelt werden konnte. Die Eulen hingegen schafften im nächsten Angriff den 13:12 Anschlusstreffer. Nach zwei Ballverlusten in der Offensive, in der der TBV zunächst mit Suton für Kogut spielte, konnte Isaias Guardiola in der 35. Minute per Tempogegenstoß auf 15:13 erhöhen.
Beim Stand von 16:14 holte Suton in der zweiten Welle eine Zwei-Minuten-Strafe raus, die der TBV umgehend zum 17:14 durch Guardiola nutzte. Nach einer Parade von Johannesson gelang Fabian van Olphen nur kurze Zeit später der Treffer zum 18:14 ins leere Tor. Doch die Eulen ließen sich nicht abschütteln und stellten durch zwei Treffer in Folge den Pausenabstand von zwei Toren vor für Lemgo wieder her, 18:16. Nachdem Suton auf 19:16 für den TBV erhöhte, kassierten die Gäste eine Zeitstrafe im eigenen Angriff, sodass Guardiola in Überzahl wieder für die Vier-Tore-Führung sorgte, 20:16 nach 42 gespielten Minuten in der Lipperlandhalle. Die Mannen von Florian Kehrmann packten in der Abwehr weiter beherzt zu und konnten sich durch Tore von Hornke und erneut Guardiola erstmals auf sechs Tore absetzen, 22:16. Im Angriff kam jetzt auch Kapitän Andrej Kogut wieder zum Einsatz und traf zum 23:18 in der 46. Spielminute.
Beim Stand von 24:21 brachte Kehrmann dann Piotr Wysomirski für Peter Johannesson und nahm kurze Zeit später eine Auszeit. Nach einem zwischenzeitlichen 3:0-Lauf der Eulen, die bis auf 24:22 herankamen, traf Tim Hornke dann per Siebenmeter zum 25:22 zehn Minuten vor Schluss. Routinier Fabian van Olphen kassierte kurze Zeit später jedoch eine Zwei-Minuten-Strafe und die Gäste verkürzten auf 25:23. TBV-Trainer Florian Kehrmann riskierte in dieser Phase nichts, spielte im Angriff in Unterzahl und machte damit alles richtig, denn Kogut traf trotzdem zum umjubelten 26:23. Gut fünf Minuten vor Schluss erhöhte Tim Hornke dann sogar wieder auf 27:23 und Piotr Wyszomirski brachte die Lipperlandhalle mit einem parierten Siebenmeter zum Kochen. Vier Minuten vor Schluss kassierte Hornke dann nochmal eine Zeitstrafe und die Eulen konnten per Siebenmeter verkürzen. Gegen die jetzt offensivere 5-1-Deckung der Gäste spielten die Lipper in Unterzahl geduldig und Guradiola hämmerte den Ball aus dem Rückraum an den Innenpfosten und ins Tor, die Vorentscheidung zum 28:24.
Nach einem Ballgewinn in der Abwehr nahm Kehrmann zwei Minuten vor Schluss seine letzte Auszeit. Im folgenden Angriff machte Theuerkauf per Schlagwurf den Deckel drauf für den TBV, bei denen jetzt auch Robin Hübscher und Lukas Zerbe auf der Platte waren. Die letzten zwei Minuten standen die Zuschauer in der Lipperlandhalle und auch der nächste Youngster Jari Lemke bekam nochmal ein paar Aktionen. Am Ende zeigte die Anzeigetafel ein verdientes 29:25 für den TBV.
Benjamin Matschke: Glückwunsch an Lemgo zu einer fantastischen Hinrunde, das ist wirklich stark von der Stabilität her. Wir wollten da dranbleiben, was wir die letzten Wochen gut gemacht haben. Meine Mannschaft gibt sich gefühlt nie auf. Wir haben ein paar Nackenschläge gehabt, speziell die Zwei-Minuten im Angriff. Das sind dann so kleine Impulse für eine junge Mannschaft auswärts. Der Sieg geht so mit vier Toren in Ordnung. Ich freue mich, wenn wir uns vielleicht nächstes Jahr wiedersehen.
Florian Kehrmann: Solche Spiele sind immer was Besonderes. Man macht sich als Trainer immer viele Gedanken vorher, ob man viel trainiert oder lieber weniger. Es war wirklich schwer, weil Ludwigshafen ein schwerer Gegner ist, der zwei verschiedenen Deckungssysteme spielt. Das ist keine Mannschaft, die man im Vorbeigehen schlägt. Im Nachhinein war es vielleicht richtig, dass wir zwei freie Tage gemacht haben. Gestern kamen dann alle mit einem Lächeln zum Training. Das war vielleicht der letzte Funke, der die Euphorie im Team entfacht hat. Vorne wussten wir, dass wir uns schwertun, haben aber gute Lösungen gefunden. Wenn wir einen großen Schritt Richtung Sieg hätten machen können, haben wir zu viele freie Bälle verworfen, dann wird es wieder eng. In der zweiten Halbzeit war das ähnlich. Meine Mannschaft hat zwei Dinge richtig gut gemacht: ersten eine sehr gute Abwehr gestellt und zweitens sehr gut Überzahl gespielt. Das haben wir mit viel Geduld gespielt und waren auch gut drauf vorbereitet. Natürlich freuen wir uns jetzt auch über 19:19 Punkte. Aber ich freue mich am meisten, dass die Halle so gut wie ausverkauft war. Die Stimmung war überragend.
TBV Lemgo: Wyszomirski, Johannesson, Kogut (3), Guardiola (6), Ebner, van Olphen (3), Theuerkauf (2), Hornke (8), Hübscher, Suton (5), Zerbe, Lemke, Bartók, Valiullin, Klimek, Zieker (2).
Pressemeldung TBV Lemgo
«« vorheriger Beitrag: Was sich ändert 2018 Geld und Versicherungen