Die meisten Menschen verbinden mit dem Aufheulen einer Sirene eine Gefahr oder akute Bedrohung. Nach dem Ende des Kalten Krieges sank die Zahl der genutzten Sirenen auch in Lippe stark. Doch vor allem in unserer modernen und hochtechnisierten Zeit bieten Sirenen noch immer eine unverzichtbare Möglichkeit, um schnell und effektiv eine große Anzahl von Menschen zu warnen – vor allem in der ländlich geprägten Region Lippe. Um Gefährdungen zu begrenzen oder, wo es möglich ist, sie auch gar nicht entstehen zu lassen, hat der Kreis Lippe zusammen mit seinen 16 Kommunen deshalb jetzt ein Sirenenwarnsystem aufgebaut. Es umfasst derzeit insgesamt 142 stationäre sowie drei mobile Sirenenanlagen, verteilt im gesamten Kreisgebiet. „Auch das Land Nordrhein-Westfalen hat den Nutzen der flächendeckenden Sirenenalarmierung erkannt und sowohl die Modernisierung als auch die Neuanschaffung von Anlagen mit insgesamt rund 270.000 Euro gefördert“, erklärt Landrat Friedel Heuwinkel.
Funktionieren kann das Sirenenwarnsystem allerdings nur, wenn die Bevölkerung über die verschiedenen Warntöne und Bedeutungen informiert und durch regelmäßige Probealarme sensibilisiert wird. Zu diesem Zweck hat der Kreis deshalb jetzt eine ausgedehnte Informationskampagne gestartet. So gilt es zwischen drei unterschiedlichen Sirenentönen zu unterscheiden: Der Warnung, der Entwarnung sowie dem Einsatzton für Feuerwehreinsatzkräfte. „Ein mögliches Szenario könnte beispielsweise ein flächendeckender Stromausfall sein, wo von einem Moment zum nächsten alle gängigen Kommunikationsmittel unbrauchbar werden. Hier greift die flächendeckende Warnung der Bevölkerung durch die Sirenen, die zentral aus der Feuerwehrleitstelle angesteuert werden können und zum Teil sogar aufgrund einer Batteriepufferung bei Stromausfall funktionieren“, erläutert Meinolf Haase, Leiter des Bevölkerungsschutzes beim Kreis Lippe.
Wie sich die Lipper bei Sirenenalarm verhalten sollen, darüber informiert ab sofort ein Informationsflyer, auf dem die wichtigsten Regeln und Maßnahmen anschaulich beschrieben werden. Alle Lipper finden die Mini-Broschüre in den nächsten Tagen in ihrem Briefkasten. „Es ist ungemein wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger im Notfall wissen, was die jeweilige Alarmierung bedeutet und wie sie sich verhalten sollen. Nur so kann es uns im Ernstfall gelingen, optimal auf das jeweilige Bedrohungsszenario zu reagieren“, sagt Landrat Friedel Heuwinkel. Vor diesem Hintergrund wird es immer am ersten Mittwoch im zweiten Monat des Quartals, jeweils um 10 Uhr, Probealarmierungen geben. Die Termine sind: 4. Februar, 6. Mai, 5. August und 4. November. Die Sirenenübungen werden vorher rechtzeitig in den Medien und im Internet unter www.lippeschutz.de angekündigt.
Weitere Informationen zu den Warnungen im Gefahrenfall gibt es ebenfalls im Internet unter www.lippeschutz.de/warnungen.
«« vorheriger Beitrag: Leserbrief zum Thema öffentliche Toilette
nächster Beitrag: Neue Impulse, neue Konzepte und eine emotionale Verabschiedung »»