VerbraucherzentraleKnuffige Stofftiere, blinkende Autos und Bauklötze zum Staunen. Bei den Spielzeugangeboten im Internet ist alles so schön bunt, ohne Weihnachtstrubel auszuwählen und mit wenigen Klicks zu bestellen. Das Angebot in den virtuellen Läden reicht vom No-Name-Teddy aus Fernost über Markenwaren auf gängigen Einkaufsportalen bis hin zu nachhaltigen Spielzeughändlern im Netz. Doch oftmals fehlen Hinweise, wie sicher und schadstoffarm die Spielzeugartikel sind und aus welchen Materialien oder unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. „Auf der Suche nach dem gewünschten Spielzeug im Internet finden Kunden oft nur spärliche Produktinformationen und kaum unabhängige Prüfnachweise zur Unbedenklichkeit von Spielwaren“, warnt die Verbraucherzentrale NRW vor allzu schnellem Klick auf einen Kaufbutton. Folgende Tipps helfen Online -Kunden, schadstoffarme, sichere Geschenke für Kinder zu bestellen:

Gutes und langlebiges Spielzeug auswählen: Gutes Kinderspielzeug sollte stabil und sicher sein, damit ein Kind lange Freude daran hat. Am besten ist es so robust und langlebig, dass es auch an jüngere Geschwister oder andere Kinder weitergegeben werden kann. Der bestellte Teddy entpuppt sich als Miniatur und die Naturbauklötze sind lackiert? Material, Größe, Farbe, Gewicht und technische Details sind wichtig für eine Kaufentscheidung – und sollten selbstverständlich auch in der Produktbeschreibung online zu finden sein. Gesetzlich vorgeschrieben – auch im Internet – sind nur die Angabe von Warnhinweisen wie „Nur im flachen Wasser unter Aufsicht von Erwachsenen verwenden“ und die Altersangabe. Fehlen wichtige und gewünschte Angaben, sollten Käufer im Netz nach einem umsichtigen Online-Händler suchen, der die gewünschten Informationen bereitstellt.

Spielzeug von Händlern außerhalb der EU: Bei Internethändlern mit Sitz außerhalb der EU ist es kaum möglich, rechtliche Ansprüche geltend zu machen, etwa wenn man beim Auspacken merkt, dass es sich bei dem Spielzeug um eine Produktfälschung handelt oder falls es bedenkliche Mängel – starker Geruch, scharfe Kanten, verschluckbare Kleinteile – aufweist oder wenn Auto, Puppe oder Bausatz defekt geliefert wurden. Außerdem lässt Spielzeug aus fernen Ländern oft die Kriterien der EU-Spielzeugrichtlinie außer Acht. Sprachlich fehlerhafte oder unvollständige Angaben bei großen Verkaufs-Plattformen wie Amazon oder Ebay sind oftmals Indizien für Spielzeugimporte aus fernen ungeregelten Ländern. Käufer können eine Händleradresse jedoch leicht überprüfen: Einfach im Text nach „Verkauf durch…“ oder „Angaben zum Verkäufer“ suchen und den angegebenen Firmennamen anklicken. Dann wird die Geschäftsadresse angezeigt. Bei zweifelhaftem Firmensitz des Händlers besser nichts bestellen.

Nachhaltiges Sortiment: Wer im Internet nach „Öko“ und „Spielzeug“ sucht, findet eine ganze Reihe von Spielzeughändlern, die in erster Linie Waren aus natürlichen Materialien und in Deutschland hergestellt anbieten. Viele dieser ökologisch ausgerichteten Online-Händler bevorzugen Holzspielzeug aus nachhaltiger Waldwirtschaft und achten bei Stoffspielzeug auf Fasern aus biologischem Anbau. Alternative Spielzeugshops bieten oft auch online Informationen zur Oberflächenbehandlung und zu den verwendeten Farben und Lacken an. Beim Kauf sollte man auch hier auf verwendete Materialien und anerkannte Siegel achten.

Gute Siegel online suchen: Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist ein vertrauenswürdiges Siegel für schadstoffarmes Stoffspielzeug mit Fasern aus Bio-Anbau. Das PEFC-Siegel weist bei Holzspielzeug auf nachhaltige Waldwirtschaft hin. Ein guter Hinweis auf empfehlenswertes Spielzeug ist die Plakette „spiel gut“. Sie wird von unabhängigen Experten vergeben, die das Spielzeug auf Spielwert, kindgerechtes Design und Stabilität prüfen. Produkte mit dem „GS-Zeichen“ (Geprüfte Sicherheit) oder bei elektrischen Geräten mit dem „VDE-Zeichen“ (Verband der Elektrotechnik) sind von einer unabhängigen Prüfstelle auf ihre Sicherheit untersucht worden. Im Internet können Kunden gezielt nach Spielzeug mit Siegeln suchen. Wer sichergehen will, dass die ausgesuchten Spielsachen nicht mit Kinderarbeit produziert wurden, kann online gezielt nach Fachgeschäften für fairen Handel suchen oder Shops bevorzugen, die das Herstellungsland angeben.

Inhalt nach Erhalt prüfen: Wer beim Onlinehändler bestellt, kann erst nach Lieferung das Spielzeug auf Mängel wie Geruch oder spitze Stellen prüfen. Aber auch ohne Angaben von Gründen können Online-Kunden von ihrem 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen. Diese Regel gilt nicht bei Maßanfertigungen oder bei Spielwaren mit persönlichem Namensaufdruck.

Umfangreiche Informationen zu Spielzeug bietet die Verbraucherzentrale NRW im Internet: www.verbraucherzentrale.nrw/spielzeug

Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW


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