Ein besonderer Moment im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Stadtsportverband Blomberg ist sicherlich immer auch die Ehrung der Sportler des Jahres. In den Kategorien „Sportlichste Familie“, „Sportlerin“ und „Sportler“ des Jahres, nimmt der Vorstand Vorschläge entgegen und vergibt nach Prüfung und Auswahl die entsprechenden Preise. Einen „Sportler des Jahres“ hat es in diesem Jahr leider nicht gegeben, dafür aber würdige Preisträger in den beiden anderen Kategorien.
Die Wahl zur „Sportlichsten Familie des Jahres“ fiel auf Familie Wissel aus Blomberg, die Mitglied im Blomberger Sportverein ist. Svenja Wissel ist Trainerin im Bereich Freizeit- und Breitensport, aktiv beim Langhanteltraining und daneben „Fachfrau“ für Outdoor-Aktivitäten. Ehemann Christian trainiert mit viel Herzblut die Nachwuchskicker der F-Jugend im Fußball und ist selbst aktiver Spieler bei den Alten Herren. Auch Tochter Lea hat die sportlichen Gene in sich, sie spielt Fußball in der F-Jugend und ist zudem aktive Schwimmerin. Somit wurde nun eine Familie geehrt, die neben den eigenen Aktivitäten auch ehrenamtlich Freizeit für die Nachwuchsförderung opfert – und dies mit viel Leidenschaft. Unter großem Beifall durfte Familie Wissel die Auszeichnung entgegennehmen.
Die Wahl der „Sportlerin des Jahres“ fiel auf eine junge Dame, die eigentlich gar nicht nur für ein Jahr geehrt wurde. Ralf Dawitz laudierte: „Wir ehren heute eine junge Frau zur Sportlerin des Jahres, die diesen Ihren Sport bis zu Ihrem krankheitsbedingten Karriereende gelebt hat wie keine andere. Im jungen Alter von 20 Jahren kam Sie damals hoch talentiert zur HSG Blomberg Lippe. In der 1. Frauenmannschaft der Damenhandball Bundesliga mutierte Sie schnell zur Flügelflitzerin auf Linksaußen. Viele Siege unserer HSG sind mit Ihrem Namen eng verbunden und 641 erzielte Bundesligatore sind ein Beweis dafür. 2015 wurde Sie in den Kader der A-Nationalmannschaft der Damen berufen und nahm an der Handball WM in Dänemark teil. Im Dezember 2018 trug Sie letztmalig den Dress der Damenhandball Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich. Als Tempogegenstoßspielerin zählte Sie wohl sogar zu den Top-Athletinnen weltweit.
Sie war, nein Sie ist eine großartige Botschafterin Ihres Sports, eine großartige Botschafterin für Blomberg und die Region und hat die Farben der HSG ehrenvoll vertreten. Das dokumentiert auch Ihre Treue zur HSG Blomberg Lippe, der Sie seit neun Jahren ununterbrochen angehört. Lukrative Angebote anderer Spitzenvereine konnten Sie nicht umstimmen. Ein Umstand, der Ihr hoch anzurechnen ist, da das in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist. Die Nachwuchsförderung lag und liegt Ihr besonders am Herzen und dies gilt für den Breitensport ebenso wie für den Spitzensport. Sie lebt das Vereinsmotto „Von den Minis bis zur Bundesliga“. In der HSG Blomberg Lippe stand Sie über viele Jahre als Trainerin für den Bereich der weiblichen D- und C-Jugend zur Verfügung. Bei vielen Handballcamps war Sie für den angehenden Nachwuchs da und stand mit Ihrer sympathischen Art immer zur Verfügung. Früher wie heute ist Ihr kein Autogrammwunsch oder Selfie zu viel. Wir können uns nur wünschen, dass diese Berliner Frohnatur, die hier mittlerweile heimisch geworden ist, uns und der HSG Blomberg Lippe in irgendeiner Form erhalten bleibt. Wir gratulieren Franziska Müller zur Sportlerin des Jahres 2019″, womit die Karte aus dem Sack war.
Müller bekam verdientermaßen viel Beifall für die Auszeichnung aus den Reihen der Versammlung. Auch HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch, der erst kürzlich seinen unbefristeten Vertrag unterzeichnete, war zugegen, fand lobende Worte für die Ausnahmesportlerin und kam nicht mit leeren Händen. „Statt Blumen habe ich Dir etwas mitgebracht, was Du viel lieber magst – Deine Lieblingsschokolade. Wir hatten eine Art Wette, die ich damit gerne einlöse. Dein Gewicht in Schokolade wiege ich damit zwar nicht auf, aber für jedes erzielte Tor in der laufenden Saison bekommst Du eine Tafel Schokolade, somit 46 an der Zahl“, so Kietsch.
Wie eingangs erwähnt, so wurden wieder würdige Preisträger gefunden. Ein Appell an die Sportvereine: Schauen Sie sich in Ihren Reihen nach Leistungsträgern und verdienten Mitgliedern um. Unterbreiten Sie dem Vorstand des SSV Vorschläge – dann werden im kommenden Jahr bestimmt auch wieder alle Kategorien geehrt werden können. Der SSV-Vorstand kann hier nur reagieren, er selbst macht keine Vorschläge für Preisträger, dieses Recht ist den Mitgliedern vorbehalten.
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