Logo-TBV-LemgoDer TBV Lemgo sicherte sich im Ostwestfalen-Derby gegen GWD Minden nach einem überdeutlichen 38:21 (18:6) den dritten Heimsieg der Saison. Rickard Lönn verabschiedete sich als bester TBV-Werfer mit 6 Toren vom Lemgoer Publikum. Neuzugang Tim Suton gelang mit 4 Toren ein prächtiger Einstand. Bei den Gästen traf Aljoscha Schmidt mit 5/1 Treffern am häufigsten.

Nils Dresrüsse, der das TBV-Tor hütete, war von Beginn an zur Stelle und konnte bereits in den ersten vier Minuten mit drei Paraden glänzen, was seinen Vorderleuten Tim Hornke, Rolf Hermann, Timm Schneider, Finn Lemke, Patrick Zieker und Hendrik Pekeler ermöglichte, mit 4:0 (5.) vorzulegen. Arne Niemeyer gelang schließlich in der 6. Minute der erste Treffer für die Gäste aus Minden. Eine Tempogegenstoß-Co-Produktion von Pekeler und Hornke bescherte dem TBV das 6:1 (8.), bevor Schäpsmeier der zweite Treffer für die Gäste gelang.

Dresrüsse vereitelte den Dreher-Versuch von Svitlica, Hermann traf zum 7:2 (10.). Der TBV war bestens ins Derby gestartet und drückte mächtig auf das Tempo. Mit einem Doppelschlag zum 10:4 legte Hermann noch einmal nach. Nach 13 Minuten kam Tim Suton zu seinem ersten Einsatz im TBV-Trikot, der Neuzugang entlastete Schneider auf der Mittelposition.

Rambo verkürzte auf 10:5 (16.), nachdem ein Anspiel von Hermann auf den an den Kreis aufgelösten Suton noch nicht ganz gelang. Lönn netzte zum 11:5 ein. Beim 12:5 gelang Suton schließlich der erste Treffer für den TBV. Nach 17:35 Minuten gönnte Pfannenschmidt seinem Team eine Auszeit. Im Anschluss ersetzte Max Höning Kapitän Hermann auf Halbrechts. Marcel Niemeyer wechselte an den Kreis. Höning warf den TBV sogleich mit 14:5 in Front (21.).

GWD-Keeper Vortmann versuchte sein Team mit einer Siebenmeterparade gegen Hornke wachzurütteln, doch auch in der Folge dominierte der TBV eindeutig das Spielgeschehen. Gleich im darauffolgenden Angriff hatte der TBV die nächste Chance von der Marke, die Schneider sicher verwandelte und damit beim 15:5 in der 22. Minute für den ersten Zehn-Tore-Vorsprung der Hausherren sorgte.

Perkovac holte seine Mannschaft erneut zur Auszeit zu sich. Doch auch im Anschluss lief bei den Grün-Weißen nichts zusammen. Niemeyer vom Kreis, Zieker und Höning erhöhten auf 18:5 (28.), während Dresrüsse keinen weiteren Gästetreffer zuließ. Erst in der 29. Minute war Schäpsmeier für GWD zum 18:6 erfolgreich. Mit dieser hohen Führung für die Hausherren ging es in die Pause.

Suton leitete die zweite Hälfte mit seinem Treffer zum 19:6 (32.) ein. Nach einer Parade von Dresrüsse startete Zieker in den Tempogegenstoß und traf zum 21:8 (34.). Höning setzte mit dem 22:8 den nächsten Treffer für den TBV. Doder, den die TBV-Abwehr sonst bestens im Griff hatte, traf zum 22:9 (35.). In der 37. Minute konnte GWD durch Schäpsmeier erst den zehnten Treffer verzeichnen. Der TBV ließ nicht nach, Pekeler sorgte mit seinem Gegenstoß-Tor zum 26:11 in der 39. Minute für einen 15-Tore-Vorsprung.

Nachdem Suton eine Zeitstrafe absitzen musste, die einzige für Lemgo in diesem Spiel, brachte Pfannenschmidt für den Torhüter den sechsten Feldspieler auf die Platte. Pekeler schnappte sich Lönns Bodenpass und netzte beim 29:13 zum zweiten Mal in Folge ein (44.). Lönn selbst sorgte in der 45. Minute für den 30. TBV-Treffer. In der Auszeit von Pfannenschmidt nach 46:26 Minuten ging die Laola-Welle durch die Lipperlandhalle. Die 4.128 Zuschauer feierten bereits die so nötigen Punkte fünf und sechs und den dritten Heimsieg der Saison. Der TBV lag uneinholbar mit 31:15 in Front.

Haenen verwandelte in der 53. Minute von der Marke gegen Vortmann zum 34:17, die Hausherren hatten zu diesem Zeitpunkt die doppelte Anzahl an Toren erzielt wie die Gäste aus Minden. Niemeyer setzte nach einem schönen Anspiel von Suton das 35:17 (54.) oben drauf. GWD-Coach Perkovac nahm noch einmal ein Time-Out, was an der schwachen Leistung seiner Mannschaft jedoch nichts mehr ändern konnte. Der TBV hatte nach dem Verletzungspech der letzten Wochen eine entschlossene Trotzreaktion gezeigt und Minden am Ende mit 38:21 aus der Halle gefegt.

Die Stimmen zum Spiel

Niels Pfannenschmidt (Trainer TBV Lemgo): Natürlich ist der Sieg toll, vor allem auch in der Höhe, und er bringt uns zwei langersehnte Punkte, aber ich will jetzt gar nicht so euphorisch sein. Wir haben jetzt sechs Punkte und müssen noch weiter punkten. Zur Leistung von Tim Suton möchte ich noch sagen: Ich glaube, man hat heute gesehen, warum wir uns nicht für einen 35-Jährigen, sondern für einen 18-Jährigen entschieden haben. Das ist schon eine enorme Qualität, die der Junge auf das Spielfeld bringt. Kompliment an meiner Mannschaft, so muss es jetzt weitergehen.

Goran Perkovac (Trainer GWD Minden): Glückwunsch an Niels zum Sieg. Lemgo hat heute eine sehr solide Partie gespielt, sehr engagiert und motiviert. Man hat gesehen, dass die Mannschaft etwas bewegen will. Im Gegensatz zu Lemgo haben wir gar nichts bewegen wollen, das war ein charakterloses Spiel von meiner Mannschaft. Ich bin maßlos enttäuscht, nicht, weil wir verloren haben, sondern weil die Mannschaft sich so charakterlos präsentiert hat. So spielt man nicht als Profihandballer. Das war eine richtige Enttäuschung für uns alle, für unsere Sponsoren, für unsere Zuschauer, für alle. Ich möchte die Leistung von Lemgo nicht schmälern, aber das war heute wirklich nicht schwer gegen uns. Man musste nur eine Gegenstoß laufen oder den Ball nehmen und auf das Tor werfen. Mehr musste Lemgo nicht machen. Wir haben viele Verletzte und die Situation ist nicht leicht, aber das ist kein Alibi, das hatte Lemgo auch. Wir müssen jetzt unsere komplette Situation analysieren und werden dann sicher auch Konsequenzen ziehen.


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