Der TBV Lemgo sichert sich mit einem 29:23 (14:9)-Heimsieg gegen den HC Erlangen zwei weitere Punkte und klettert nach dem 26. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga erneut aus den Abstiegsrängen auf den 15. Tabellenplatz. Rolf Hermann, Benjamin Herth und Tim Hornke mit je 6 Treffern waren die erfolgreichsten TBV-Schützen. Martin Stranovsky mit 9/1 und Ole Rahmel mit 8/2 Toren trafen am besten für die Gäste.
Der TBV ging mit Tim Hornke, Rolf Hermann, Hendrik Pekeler, Finn Lemke, Patrick Zieker und Benjamin Herth in das Spiel gegen Erlangen. Im Tor bezog von Beginn an Dan Beutler Stellung. Hermann warf den TBV mit 1:0 in Front, Niko Link egalisierte für die Gäste. Lemke bekam für seine Abwehraktion gegen den Ex-Lemgoer in der 3. Minute gleich die erste Zeitstrafe. Hermann legte für den TBV vor, wieder konnte Link ausgleichen. In der 5. Minute mussten die Gäste ebenfalls mit einer Unterzahlsituation ohne den bestraften Hess auskommen. Es ging von Beginn an hart zur Sache. Die beiden Abwehrreihen packten kräftig zu und so konnte die TBV-Deckung auch das Kreisanspiel auf Preiß unterbinden. Zieker nutzte seine Chance per Tempogegenstoß zum 4:2 (8.). Nach Stranovskys Stürmerfoul legte Lemke mit dem 5:2 (11.) nach. Zieker erhöhte auf 6:2. Erlangens neuer Coach Robert Andersson unterbrach das Spiel nach 11:25 Minuten mit einer Auszeit.
Doch auch im Anschluss blieben die Lemgoer am Drücker, agierten in der Defensive sehr aufmerksam, während sich Erlangen im Angriff einige Unkonzentriertheiten und technische Fehler leistete, und konnten sich so weiter absetzen. Hornke traf vom Punkt zum 7:3 (14.). Lemke bediente den nach vorne geeilten Pekeler, den nächsten Tempogegenstoß trugen Hornke und Herth vor, nach gut 16 Minuten führten die Hausherren mit 9:3. Andersson sah sich zur zweiten Auszeit gezwungen.
Im Anschluss handelte sich Lemke die zweite Zeitstrafe ein, Jonas Link verkürzte in Überzahl von außen auf 9:4 (18.). Weiter kam der HCE aber nicht heran. Nach gut vier Minuten ohne Torerfolg holte TBV-Trainer Florian Kehrmann sein Team nach 20:54 Minuten zur Auszeit zu sich. Im Anschluss netzte Hermann zum 10:4 (22.) ein. Auch in der Folge behauptete Lemgo den recht komfortablen Vorsprung. Schneider musste nach 23 Minuten mit einer Zeitstrafe vom Feld, eine Minute später folgte Preiß ihm auf der Gegenseite auf die Strafbank, so dass beide Teams mit einem Mann weniger auf der Platte standen. Suton kam anstelle von Schneider ins Spiel, Herth ergänzte als sechster Feldspieler für Beutler und trat gegen Stochl zum Siebenmeterduell an. Der TBV-Mittelmann verwandelte zum 12:5, Stranovsky legte für den HC mit dem 12:6 (25.) nach.
Rahmel hielt den HCE mit zwei Treffern in Folge im Spiel, erst profitierte der Rechtsaußen von einem zielgenauen weiten Pass von Katsigiannis im Tempogegenstoß, dann verwandelte er vom Punkt gegen Beutler. Stranovsky verkürzte nach 29 Minuten auf 13:9. Zieker erzielte das 14:9 und handelte sich eine Sekunde vor der Halbzeitsirene noch eine Zeitstrafe ein, so dass der TBV die zweite Hälfte in Unterzahl beginnen musste.
Stranovsky verkürzte nach der Pause für den HCE auf 14:10. Hermann traf nur den Pfosten, Beutler vereitelte gegen Rahmel von außen, so dass der TBV die Unterzahl schadlos überstand. Doch auch im Anschluss, wieder vollzählig, wollte den Lemgoern kein weiterer Treffer gelingen, während Erlangen erneut durch einen Doppelschlag von Rahmel auf 14:13 (37.) herankam. Kehrmann reagierte mit einem Time-Out.
Im Anschluss ließ Herth die 4.078 Zuschauer in der Lipperlandhalle nach seinem Treffer zum 15:13 durchatmen. Beutler parierte gegen Hess aus dem Rückraum. Hornke behielt erst gegen Katsigiannis und dann gegen Stochl zwei Mal in Folge vom Punkt einen kühlen Kopf und bescherte den Lemgoern erneut ein kleines Polster. Beutler hielt hinten seinen Kasten sauber, Hermann erhöhte auf 18:13, der TBV war nach 40 Minuten wieder auf fünf Tore enteilt. Andersson legte die grüne Karte auf den Tisch.
In der 42. Minuten musste Zieker bereits die zweite Zeitstrafe einstecken. Auf dem anderen TBV-Flügel schnappte sich Hornke den Ball aus der Erlanger Angriffsreihe und startete zum Konter durch, den er erfolgreich zum 19:13 abschloss. Beutler lenkte Rahmels Wurf an den Pfosten, vorne netzte Herth von außen zum 20:13 (45.) ein. Erst in der 46. Minute kamen die Gäste mit dem 20:14 durch Rahmel nach neun torlosen Minuten wieder zum Torerfolg. Der TBV machte weiter Druck. Pekeler schnappte den Ball aus dem Erlanger Angriff, startet selbst durch und markierte das 23:14 (49.). In der 52. Minute sorgte Herth mit dem 25:15 für einen Zehn-Tore-Vorsprung.
Dresrüsse kam für den Siebenmeter von Stranovsky zwischen die Pfosten. Der Erlanger Spielmacher verwandelte zum 25:16 (53.). Stranovsky, Rahmel und Sveinsson brachten die Gäste in der 55. Minute wieder auf 25:19 heran. Kehrmann holte die Mannschaft noch einmal zur Auszeit zu sich. Im Anschluss wechselte Dresrüsse für Beutler zwischen die Pfosten. Der TBV ließ nichts mehr anbrennen und behielt im Duell der direkten Tabellennachbarn gegen die Mittelfranken mit 29:23 die Oberhand. Dank des doppelten Punktgewinns verließen die Lemgoer nach 26 Spielen erneut die Abstiegsränge.
Die Stimmen zum Spiel
Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo): Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir wussten, dass es ein ganz schweres Spiel wird und wir uns auf viele Dinge einstellen und vorbereitet sein müssen, auch wegen des neuen Trainers bei Erlangen. Wir haben uns auf beide Deckungsvarianten gut vorbereitet und das in der ersten Halbzeit auch gut gelöst. Am Ende der ersten Halbzeit haben wir vielleicht die Chance verschenkt, höher in Führung zu gehen. Nach dem Seitenwechsel haben wir sechs Minuten kein Tor erzielt und lassen so Erlangen wieder ins Spiel kommen. Ich habe in der Auszeit die Spieler wachgerüttelt und gesagt, dass wir das Spiel nur über die Abwehr gewinnen können und mit vielen einfachen Toren. Wir haben uns dann auf unsere Stärken besonnen und uns mit vielen Toren aus der ersten und zweiten Phase wieder vorentscheidend absetzen können. Die Halle hat uns getragen, der Heimvorteil war sicherlich ein Aspekt und hat eine Rolle gespielt. Das Ergebnis ist gerecht, wie haben aggressiv verteidigt und Erlangen in die technischen Fehler getrieben. Das war das, was wir eine Woche trainiert haben und was die Jungs sehr gut umgesetzt haben.
Robert Andersson (Trainer HC Erlangen): Glückwunsch an Florian und Lemgo zu den beiden Punkten. Sie waren verdient, wenn man das Spiel über sechzig Minuten betrachtet. Wir hatten zu viele technische Fehler, insgesamt sechzehn oder siebzehn und dann ist es natürlich schwer, zu gewinnen. Wir wurden mit vielen Toren aus der ersten und zweiten Welle bestraft. Zu Beginn des Spiels haben wir gut gespielt, dann hatten wir eine Viertelstunde eine schlechte Phase, aber zum Ende der ersten Halbzeit spielen wir nochmal besser. Anfang der zweiten Halbzeit kommen wir über unsere Abwehr wieder ins Spiel, unser Torhüter hält und so kommen wir nochmal auf ein Tor heran. Und als wir wieder da waren, machen wir drei, vier technische Fehler und geben das Spiel wieder aus der Hand.
TBV Lemgo: Hornke 6/5, Suton 1, Schneider 1, Hermann 6, Pekeler 3, Lemke 1, Herth 6/1, Zieker 5
HC Erlangen: Link J. 2, Sveinsson 2, Rahmel 8/2, Stranovsky 9/1, Link N. 2
Strafminuten: 10/12
Schiedsrichter: Brauer/Holm