Lemgo TBVDer TBV Lemgo siegt nach einem wahren Kraftakt vor 4.632 Zuschauern in der Lipperlandhalle gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 27:23 (12:12) und hat zwei Spieltage vor Schluss zwei Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Tim Hornke, erlaubte sich bei seinen neun Strafwurftreffern keinen einzigen Fehler und war mit 11/9 Toren erfolgreichster TBV-Schütze. Für die Gäste trafen Juan Andreu und Filip Mirkulovski mit je 5 Treffern am besten.

 

Lemgos Suton, der auf der Mitte Regie führte, brachte die Hausherren mit 1:0 in Front. Ohne den angeschlagenen Pekeler (Knie) lief erneut Schneider beim TBV am Kreis auf. Dresrüsse im Tor, Bechtloff, Lemke, Hermann und Hornke komplettierten die Lemgoer Startsieben. Nielsen wechselte für Suton in die Lemgoer 6:0-Abwehrreihe. Hornke erhöhte von der Marke, bevor Karason zum ersten Mal für die Gäste einnetzte. Lehnhoff glich per Gegenstoß in der 7. Minute auf 2:2 aus.

 

Lemke warf den TBV umgehend wieder in Führung. Christophersen holte sich bei seinem Foul an Schneider in der 12. Minute die erste Zeitstrafe in der Begegnung ab. Den anschließenden Siebenmeter, den dritten für den TBV, verwandelte Hornke zum 5:4 erneut sicher. Das 6:5 (13.) erziele Schneider mit seinem Wurf aus der Weite ins leere Tor, nachdem Burgdorf in Unterzahl im Angriff für Ziemer einen zusätzlichen Feldspieler eingewechselt hatte.

 

Beutler wechselte in der 15. Minute für den Siebenmeter von Lehnhoff ins TBV-Gehäuse und vereitelte den Versuch von der Marke. Auch im Nachwurf hielt der Schwede dagegen, so dass Lemke die Lemgoer Führung auf 7:5 (16.) ausbauen konnte. Ein Doppelpack von Andreu bescherte Burgdorf den 7:7-Ausgleich (19.). Mit seinem vierten Treffer von der Siebenmeterlinie, diesmal per Heber, legte Hornke für den TBV wieder vor. Szücs egalisierte für die Gäste zum 8:8 (20.). Bechtloff lief an den Kreis ein und markierte das 9:8. Der TBV legte weiter vor, die Niedersachen blieben den Hausherren aber auf den Fersen.

 

Nachdem der TBV in der 26. Minute einen Gegenstoß liegen ließ, ging Hannover durch Mirkulovskis Treffer zum 10:11 erstmals in Führung. Herth, der für Suton auf die Platte gewechselt war, zog jedoch umgehend für Lemgo nach. Beutler war gegen Szücs zur Stelle, so dass Hornke mit seinem sechsten Treffer von der Marke zum 12:11 die Führung für die Gastgeber zurückholen konnte. TSV-Coach Christopher Nordmeyer holte sein Team zur Auszeit zu sich, 28:33 Minuten waren gespielt. Auch Kehrmann rief seine Mannschaft 18 Sekunden vor der Pause nochmal zum Time-Out. Mit einem 12:12-Gleichstand ging es in die Halbzeit.

 

Den ersten Angriff nach der Pause spielten die Lemgoer lange aus, Herth zirkelte den Ball dann schließlich aus der Mitte ins Gehäuse von Weber. Nach Karasons Ausgleich, legte Herth erneut für den TBV zum 14:13 (33.). Andreu egalisierte vom Kreis. Wieder ging es im Gleichschritt voran. Höning wechselte für Hermann im Angriff auf Halbrechts ins Spiel, in der Abwehr stand der TBV-Kapitän nach wie vor auf der Platte. Hornke netzte für Lemgo zur 15:14-Führung (35.) ein, aber absetzen konnten sich die Hausherren weiterhin nicht.

 

In der 38. Minute musste Schneider mit einer Zeitstrafe vom Feld. Nur wenige Sekunden später sah Bechtloff die Rote Karte für ein Foul an Johannsen, der in der Lemgoer Unterzahl viel Platz auf Außen hatte. Den anschließenden Siebenmeter verwandelte Karason zum 15:15. Mit einer Auszeit brachte Kehrmann wieder etwas Ruhe in die hitzig gewordene Begegnung. Seinem Team musste im Anschluss noch 50 Sekunden in doppelter Unterzahl überstehen.

 

Beutler setzte mit seiner Siebenmeterparade gegen Karason ein wichtiges Zeichen. Schneider holte eine Zeitstrafe gegen Kastening heraus, so dass nun die Gäste mit einem Mann weniger auf dem Feld standen. Hornke blieb auch bei seinem siebten Versuch vom Punkt ohne Fehler und warf den TBV mit 16:15 (41.) in Front. Lemgo war auch nach einer Dreiviertelstunde weiterhin einen Schritt voraus. Beutler erwies sich auch weiterhin als starker Rückhalt und die Zuschauer in der beinahe ausverkauften Lipperlandhalle feuerten den TBV lautstark an.

 

In der 46. Minute konnte Herth für Lemgo mit dem 19:17 erstmals in der zweiten Hälfte einen Zwei-Tore-Vorsprung herauswerfen. Johannsen traf von außen nur den Pfosten. Nordmeyer unterbrach die umkämpfte Partie nach exakt 48 Minuten mit einer Auszeit. Im Anschluss brachte Häfner Burgdorf mit einem Gewaltwurf zum 19:18 wieder heran.

 

Hornke, der am Siebenmeterpunkt weiterhin starke Nerven bewies, erhöhte auf 20:18. Christophersens Anschluss quittierte Lemke in der 51. Minute mit dem 21:19. Hannover ließ jedoch nicht abreißen. Lemke setzte Zieker mit einem Rückpass nach außen in Szene, der in der 54. Minute zum 22:20 einnetzte. Hannover ließ nicht nach und Mirkulovski konnte in der 57. Minute den 23:23-Ausgleich erzielen.

 

Erneut war es Hornke, der von der Marke für Lemgo wieder mit 24:23 vorlegte. Szücs musste mit einer Zeitstrafe vom Feld, Hermann erzielte den erlösenden Treffer zum 25:23. Die Lemgoer wollten sich die Partie eine Minute vor Schluss nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Lemke legte mit dem 26:23 nach, die Gäste waren geschlagen. Kapitän Hermann setzte mit dem 27:23 den Schlusspunkt. Der Lemgoer hatten sich den Heimsieg gegen Hannover-Burgdorf nach ihrer kämpferischen Leistung redlich verdient und konnten in der Tabelle zwei Punkte zwischen sich und die Abstiegsränge bringen.

 

Die Stimmen zum Spiel

 

 

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo): Das war ein sehr enges Spiel. Wir hatten gerade in der ersten Halbzeit immer das Gefühl, dass wir besser waren, konnten uns aber nicht absetzen. In der zweiten Halbzeit lassen wir dann auch in Gegenstößen oder in der zweiten Phase ein paar ganz freie Würfe weg, deshalb können wir uns da auch nicht absetzen. Was wirklich sehr gut war, war unsere Abwehr. Wir haben hinten wirklich richtig gut gekämpft. Hut ab vor der Leistung meiner Mannschaft, aber auch Hut ab vor der Leistung von Hannover-Burgdorf. Sie haben es uns wirklich schwer gemacht, sie haben uns hier die Hölle heiß gemacht. Wir werden weiter unsere Hausaufgaben machen, werden uns nun eine Woche gut vorbereiten für Hamburg. Für uns ist noch nichts gewonnen, wir haben einen winzigen Schritt gemacht. Jetzt haben wir ein endgültiges Endspiel und wir haben es jetzt in eigener Halle selbst in der Hand gegen Hamburg zwei Punkte zu holen und dann wird uns auch keiner mehr von diesem 15. Platz verdrängen können.

 

 

Christopher Nordmeyer (Trainer TSV Hannover-Burgdorf): Ich gratuliere dem TBV zum Sieg. Ich fand, das war ein spannendes Spiel. Wir haben uns gut reingekämpft und das Spiel lange Zeit offen gehalten. Am Ende haben wir dann ein, zwei Fehler zu viel gemacht, ein oder zwei falsche Entscheidungen zu viel getroffen. Wir haben einfach auch zu wenig Tore gemacht. Und am Ende ist es dann so, dass man das Spiel in den letzten drei Minuten nicht mehr gewinnen kann. Das ist Handball, ich glaube aber, das war ein begeisterndes Spiel, für alle Zuschauer und insbesondere natürlich für den TBV Lemgo. Ich bin enttäuscht, weil ich glaube, dass wir auch Chancen gehabt haben, auch aufgrund unserer kämpferischen Leistung – denn das war heute keine Handball-Leckerbissen – ein bisschen mehr mitzunehmen, als hier 57 Minuten auf Augenhöhe zu spielen. Aber so ist es. Weiterhin viel Erfolg, dass der TBV drin bleibt.

 

 

TBV Lemgo: Bechtloff 1, Hornke 11/9, Suton 1, Schneider 2, Hermann 3, Lemke 4, Herth 4, Zieker 1

 

 

TSV Hannover-Burgdorf: Johannsen 3/2, Andreu 5, Lehnhoff 2, Häfner 2, Szücs 2, Karason 3/1, Christophersen 1, Mirkulovski 5

 

 

Strafminuten: 2/10

 

 

Rote Karte: Bechtloff (38.)

 

 

Schiedsrichter: Brodbeck/Reich


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