Maren Stahlhut (von links), Milian Noack und Christian Langner helfen weiter, wenn Renaturierungsprojekte ins Stocken geraten. (Foto: Rolf Timmermann, Bezirksregierung).

Ein kristallklarer Bach gluckert sanft durch den Wald. Eine Forelle lauert auf Beute, Libellen überfliegen den Ufersaum, im Wasser wuseln Kleinstbewohner. Solch eine Idylle soll Realität werden – an möglichst vielen Wasserläufen und bis spätestens 2027. So schreibt es europäisches Recht vor. Verantwortlich dafür sind lokale Maßnahmenträger, meist Städte und Gemeinden. Doch der Weg zum grünen Paradies ist lang. Ein Expertenteam der Bezirksregierung Detmold hilft weiter, wenn es einmal stockt.

 

Etwa 10.000 Kilometer Fließgewässer gibt es in Ostwestfalen-Lippe. Ein großer Teil muss ökologisch verbessert werden. „Viele Bäche und Flüsse in der Region wurden in den vergangenen Jahrzehnten begradigt oder in Kanäle verbannt“, schildert Tobias Gaul. Er leitet die Geschäftsstelle Weser bei der Bezirksregierung und kennt die Problemlagen. „Leider ist es sehr großer Aufwand, die Gewässer aus ihren Korsetts zu befreien und wieder naturnah zu gestalten.“

 

Seit einigen Jahren wächst das Bewusstsein um den Wert intakter Gewässerökologie. Vielerorts wurden die Projekte schon angepackt. Allein in den vergangenen zehn Jahren hat die Bezirksregierung 200 mittlere und große Vorhaben in der Region gefördert. Kostenpunkt: 130 Millionen Euro. Mehrere hundert kleine Maßnahmen sind allein aus Eigenleistung entstanden. Profitiert hat längst nicht nur die Natur: „Wiederbelebte Auen und Überflutungsbereiche sind ein effektiver Schutz bei Hochwasser“, sagt Gaul. Das Wasser bleibe in der Fläche, die Pegel in Dörfern und Städten stiegen längst nicht mehr so hoch.

 

„Wie kann ich dem Gewässer etwas Gutes tun?“

Manchmal aber gibt es Stau auf dem Weg zum „guten Zustand“. Vor allem kleine Verwaltungen kommen bei bestimmten Problemen an ihre Grenzen. Ihnen fehlen die Fachleute. Hier springt ein Team der Bezirksregierung ein: Maren Stahlhut, Milian Noack und Christian Langner vom Dezernat für Wasserwirtschaft und vom Dezernat für Bodenordnung. Sie nehmen Fragen auf und bieten Lösungen an.

 

Ein Beispiel: „Hier gibt es Flächen an einem Gewässer. Wie kann ich dem Gewässer etwas Gutes tun?“ Oder: „Was könnte ich als nächstes tun?“ Die drei Experten geben Orientierung und helfen bei grundlegenden Entscheidungen zum Projekt. Sie klären aber auch spezielle Fragen: „Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, die Gewässerdurchgängigkeit herzustellen? In meiner Planung lässt sich die Mindestwassertiefe nicht einhalten.“ Oder: „Ein Landwirt hat mir Flächen am Gewässer angeboten, die er aber nur in Gänze verkaufen möchte. Wie gehe ich damit um?“

 

Fortschritt dank Beratung:

Zu sechs Projekten haben die Fachleute der Bezirksregierung bereits beraten, 13 weitere stehen auf der Liste. Die Resonanz ist durchweg positiv, wie sie sagen. Und das liegt nicht zuletzt an ihrem Angebot. „Wir beraten organisatorisch und fachlich dort, wo zusätzliche Fortschritte erzielt werden können“, erläutert Maren Stahlhut. Milian Noack ergänzt: „Wir können geeignete Standorte für Maßnahmen eingrenzen, die Art und den Umfang der Maßnahmen ermitteln und den Weg empfehlen, wie sie umgesetzt werden.“ Selbst bei der Beschaffung von notwendigen Flächen könne das Team helfen, sagt Christian Langner.

 

Und wie kommen die Maßnahmenträger an eine Beratung? „Ganz einfach: Rufen Sie uns an“, sagen die Experten. Das Angebot der Bezirksregierung ist kostenfrei, es muss folglich kein Auftrag vergeben werden. Zu erreichen sind die Gewässerexperten unter den Rufnummern 05231 / 71-5437 und -5438 sowie per E-Mail an die Adresse eu-wrrl@brdt.nrw.de.

 


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