Zur Halbzeit war es knapp, doch der TBV zeigte sich erneut heimstark und besiegte sie Gäste vom ThSV Eisenach mit 35:30. Tim Hornke steuerte elf Tore bei.
TBV-Trainer Kehrmann schickte zunächst Patrick Zieker auf Linksaußen, Arne Niemeyer, Andrej Kogut und Rolf Hermann im Rückraum, Tim Hornke auf Rechtsaußen, sowie Anton Månsson am Kreis und Nils Dresrüsse zwischen den Pfosten ins Rennen.
Der TBV war zunächst im Angriff, das erste Tor erzielte Anton Månsson vom Kreis nach Anspiel von Tim Hornke. Die 6:0-Abwehr stand gut, was die Gäste dazu zwang, lange zu spielen, bis Azat Valiullin schließlich die Lücke fand. Die Gäste warteten in ihrer Abwehrformation mit ihrem 2,07-Meter-Mann Valiullin auf der Spitze auf. Dadurch entstand aber auch der Raum auf Halblinks für Arne Niemeyer, der nach vier Minuten zum 2:1 traf. Im nächsten Angriff holte Eisenachs Nummer 20, Tomas Urban, Zieker aus der Luft und bekam dafür Zwei-Minuten, den Siebenmeter verwandelte Hornke sicher zum 4:2 in der siebten Minute. Auch das 6:4 verwandelte Hornke souverän, nachdem Månsson am Kreis zu Fall gebracht wurde. Den Ausgleicherzielten die Eisenacher in der 14. Minute per Siebenmeter und konnten nach einem Stürmerfoul von Arne Niemeyer dann sogar in Führung gehen. Das wollte Zieker nicht auf sich sitzen lassen und glich im Gegenangriff mit einem feinen Dreher aus spitzem Winkel wieder aus. Die erneute Führung stellte Anton Månsson vom Kreis her, der den Abpraller von Hermann einsammelte. Obwohl der Kreisläufer nach 18 Minuten auf der Bank platznehmen musste, konnte der ThSV die Überzahl nicht nutzen. Im Gegenzug verwandelte abermals Hornke, diesmal per Tempogegenstoß. Der TBV konnte sich bis zur 22. Minute mit vier Toren absetzen, auch dank einiger Fehler im Eisenacher Angriff. Den Gästetrainer zwang dies zu seiner ersten Auszeit. Hermann wusste die offene Deckung des ThSV immer mehr zu nutzen und markierte seinen dritten Treffer zum 14:9 fünf Minuten vor der Pause. Eine kurze Verletzungspause nutzte TBV-Trainer Kehrmann zum Wechseln. In der Abwehr kam Ramba für Stenbäcken, Höning für Hermann im Angriff. Die eigentlich komfortable Führung schmolz bis kurz vor Ende der Halbzeit wieder auf 14:13. Florian Kehrmann zog die Konsequenz: Auszeit. In die Pause ging es aber trotzdem nur mit einem hauchdünnen Vorsprung, 16:15.
Die Eisenacher glichen nach Wiederanpfiff direkt aus. Doch dann folgte ein Vier-Tore-Lauf der Lemgoer und die Abwehr stand sicher, genauso wie Jonas Maier, der mit zwei Paraden in Halbzeit zwei startete. Nach 36 Minuten stand es so 20:16. Nicht nur die TBV-Abwehr sondern auch die 4042 Fans in der Lipperlandhalle wirkten wacher. ThSV-Coach Velimir Petkovic sah sich zu einer frühen Auszeit gezwungen. Für Stenbäcken der eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte schickte Kehrmann seinen Neuling Ramba auch im Angriff auf die Platte, der leider am Gästekeeper scheiterte. Scheitern war an diesem Samstagabend nichts für Tim Hornke: Aus nahezu unmöglichem Winkel traf der Linkshänder von der seiner Position zum 23:20 nach knapp 44 Minuten. Der TBV drückte jetzt auf´s Tempo, führte schnelle Mitten aus, doch zum ersten Mal scheiterte Hornke am Eisenacher Torhüter per Siebenmeter. Die Gäste spielten ab der 49. Minute in doppelter Unterzahl, spielten, bis ihnen das Zeitspiel abgepfiffen wurde, sodass Månsson den Tempogegenstoß zum 27:23 verwandeln konnte. Den Gästen von der Wartburg fiel in den nächsten Minuten nur noch wenig ein. Der TBV konnte sich durch Ballgewinne und schnelle Tempogegenstöße auf fünf Tore absetzen. Die Gegenmaßnahme der Eisenacher war eine noch offensivere Deckungsvariante, aber der TBV hatte sich in Fahrt gespielt und hielt den Fünf-Tore-Abstand. Kurz vor Schluss führten die Hausherren mit 33:28 und ließen nichts mehr anbrennen. 35:30 endete die Partie in der Lipperlandhalle.
Der Gästetrainer zeigte sich zwar enttäuscht, aber nicht sauer.
Velimir Petkovic: Ich bin ein schlechter Verlierer, aber heute war das ein verdienter Sieg für den TBV Lemgo. Ich habe die Mannschaft nicht kritisiert, wir haben gekämpft, ich kann nicht böse sein. Wir machen einfach zu viele Fehler in entscheidenden Phasen. Dann kam die Verletzung von Azat Valiullin dazu. Es sind zu viele Fehler passiert, die werden halt bestraft. Ich bin natürlich enttäuscht. Ich dachte, hier ist etwas zu holen. Das Entscheidende waren auch die erfahreneren Spieler beim TBV.
Florian Kehrmann ist zufrieden mit seiner Mannschaft und verspürt schon Vorfreude auf das Derby gegen Lübbecke.
Florian Kehrmann: Wir wussten um die Wichtigkeit des Spiels. Wir haben es aber nie geschafft, das Spiel frühzeitig zu zumachen. In der Unterzahl schaffen wir es aber, Eisenach einen Hieb zu verpassen und wegzuziehen. Jonas Maier konnte ein paar gute Akzente setzen. Durch die unorthodoxe Abwehr machen wir zwei, drei technische Fehler, das passiert einfach. Wichtig war, dass wir mit der Führung in die Halbzeit gehen. Oft gewinnt man ja Spiele in der Abwehr, heute hat das Spiel von unserer ersten und zweiten Phase gelebt. Eisenach gibt nie auf, aber die Qualität und das Tempospiel hat dann den Ausschlag gegeben. Ich freue mich auf das Derby in Lübbecke, das wird eine Schlacht. Ich möchte da gewinnen. Wir werden eine andere Abwehr und ein anderes Torhüterspiel brauchen, um da zu bestehen. Das wird ganz, ganz wichtig.
TBV Lemgo: Dresrüsse, Maier, Månsson (4), Feuchtmann, Kogut (6), Ramba, Hornke (11), Stenbäcken (1), Hermann (8), A. Niemeyer (1), Höning (1), Zieker (3), Haenen, Hübscher, M. Niemeyer
«« vorheriger Beitrag: Erste Fördermittel aus dem Programm „Jung kauft Alt“ vergeben
nächster Beitrag: „Weltjahresbestzeit“ adventliches Konzert in der Martin-Luther-Kirche »»