Der TBV Lemgo kämpfte sich nach einem 12:18-Rückstand zur Halbzeit beim THW Kiel wieder heran und verabschiedete sich mit einem äußerst achtbaren 29:33 gegen den alten und neuen Deutschen Meister aus der Saison. Nach dem 45:26-Kantersieg gegen den HSV hatten sich die Lemgoer bereits vor einer Woche den Klassenerhalt nach einer turbulenten Spielzeit 2014/15 gesichert.
In der 3. Minute kamen die Hausherren zu ihrem ersten Torerfolg, Canellas verwandelte von der Marke zum 1:0. Vujin setzte aus dem Rückraum mit dem 2:0 nach. Ekberg erhöhte per Tempogegenstoß auf 3:0 (6.), ehe Schneider endlich auch ein Treffer für den TBV gelang. Dresrüsse im Tor, Bechtloff, Suton, Lemke, Hermann und Haenen komplettierten die Anfangssieben des TBV.
Bereits nach 7:09 Minuten beim Stand von 1:4 aus Lemgoer Sicht legte TBV-Coach Florian Kehrmann verärgert über den verschlafenen Start seines Teams die grüne Karte auf den Tisch. Haenen verkürzte auf 4:2 (9.). Die TBV-Abwehr stand nun beweglicher. Während Ekberg von außen vergab, schaffte der TBV durch Lemkes Rückraumtreffer und Schneiders Tor vom Kreis beim 5:4 (12.) den Anschluss. Doch erst Vujin und dann Weinhold von Halbrechts brachten den THW beim 7:4 (14.) erneut drei Tore in Front. Bechtloffs 8:5 beantwortete Wiencek umgehend mit dem 9:5 (16.). Dahmke brachte die Hausherren nach knapp 17 Minuten mit 10:5 in Front. Der THW ließ keinen Zweifel daran, dass er sich mit einem Sieg und dem 20. Meistertitel aus der Saison verabschieden wollte.
Suton rückte auf Halblinks, Niemeyer ersetzte Schneider am Kreis. Herth wechselte auf die Mittelposition und netzte zum 10:6 (18.) ein. Höning kam zudem wenig später in den rechten Rückraum. Vujin hielt den Fünf-Tore-Vorsprung für Kiel mit dem 12:7 aufrecht, während die Lemgoer eine Siebenmeterchance liegen ließen. Nach 22:27 Minuten nahm auch THW-Trainer Alfred Gislason ein Time-Out. Im Anschluss erhöhte Ekberg auf 13:7 (23.). Der TBV hatte gegen die kräftig zupackende Kieler Abwehrreihe Mühe und kam bis zur Halbzeit nicht wieder näher heran. Erst im Nachwurf konnte Haenen den Siebenmeter in der 26. Minute zum 15:10 im Tor von Palicka unterbringen. Dresrüsse war gegen Vujin zur Stelle, aber auch Palicka wehrte den TBV-Angriff ab, so geriet Lemgo in der 30. Minute beim 18:11 durch Lauge mit sieben Toren ins Hintertreffen. Niemeyer verkürzte kurz vor der Halbzeitsirene zum 18:12-Pausenstand.
Palmarsson erhöhte zu Beginn des zweiten Durchgangs auf 19:12, Lemke traf für die Lipper. Dresrüsse vereitelte Palmarssons nächsten Versuch, so konnte Niemeyer auf 19:14 (32.) verkürzen. Höning markierte das 20:15. Dresrüsse wehrte den Kieler Angriff ab. Niemeyer holte einen Strafwurf heraus, den Bechtloff zum 20:16 (36.) verwandelte. Während die Sparkassen-Arena „Die Nummer eins im Land sind wir“ anstimmte, war der TBV wieder auf vier Tore herangekommen.
Suton traf vom Kreis nach Lemkes Anspiel zum 22:18 (39.). Zurück in der Abwehr musste der junge Spielmacher, der zum ersten Mal in seiner Karriere in der Kieler Sparkassen-Arena auf der Platte stand, seine zweite Zeitstrafe einstecken. In Unterzahl sorgte Bechtloff von außen für das 22:19 (40.). Sprengers Wurf auf der Gegenseite sprang an den Pfosten, keine Minute später nutzte der Rechtsaußen die nächste Chance zum 23:19 (41.). Der TBV kam erneut über Niemeyer am Kreis zum Torerfolg und blieb mit dem 23:20 (42.) auf Tuchfühlung.
Beim Stand von 24:20 (44.) unterbrach Gislason das Spiel mit einer Auszeit. Im Anschluss kehrten Schneider und Hermann zurück auf die Platte, der TBV-Kapitän verkürzte auf 24:21. Weiter kamen die Lemgoer aber nicht heran, stattdessen warf Lundström mit dem 27:22 (47.) erneut einen Fünf-Tore-Vorsprung für die Kieler heraus. Kehrmann schickte Youngster Dominik Ebner auf Rechtsaußen ins Spiel. Kasper Nielsen bekam in seinem letzten Einsatz im TBV-Trikot auch noch seine Spielanteile.
Dank zweier Paraden von Dresrüsse hatte der TBV in der 52. Minute noch einmal die Chance auf drei Tore heranzukommen, ließ sie aber verstreichen. Kehrmann rief sein Team zur Besprechung zu.
Im Anschluss traf Nielsen vom Kreis zum 29:25. Sprenger war das 30. Tor für die Gastgeber vorbehalten. In der 56. Minute wechselte Beutler zum Siebenmeter von Canellas ins TBV-Tor und kam so auch noch einmal zu einem Kurzeinsatz im TBV-Trikot. Ebner traf von außen zum 31:26 (57.), während sich die Zuschauer in der Sparkassen-Arena vor Vorfreude auf die anschließende Meisterfeier von ihren Sitzen erhoben. Bechtloff verwandelte noch einen Strafwurf zum 31:27 gegen Sonne. Zur nächsten Chance von der Siebenmeterlinie trat Youngster Ebner an und verkürzte auf 31:28 (59.). Nach 60 Minuten stand ein 33:29 auf der Anzeigentafel. Der TBV hatte sich beim Rekordmeister gut geschlagen, während die Kieler ihren 20. Meistertitel bejubeln konnten. Die beiden Unparteiischen Holger Fleisch und Jürgen Rieber, die die Begegnung gepfiffen hatten, feierten außerdem ihren Abschied aus dem Schiedsrichteramt.
THW Kiel: Lundström 3, Toft Hansen 1, Sprenger 4, Weinhold 2, Wiencek 3, Ekberg 3, Lauge Schmidt 4, Canellas 3/2, Dahmke 2, Palmarsson 3, Vujin 5
TBV Lemgo: Bechtloff 5/2, Ebner 2/1, Suton 2, Schneider 3, Hermann 3, Lemke 2, Nielsen 1, Herth 1, Haenen 4, Höning 1, Niemeyer 5
Strafminuten: 0/4
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber
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