Ortsvorsteher Reinhard Heilig muss erkennen, dass „seine“ Bemühungen um die Erhaltung des Sportplatzes in Herrentrup leider ergebnislos verlaufen sind. Mit viel Leidenschaft hatten er uns seine Mitstreiter sich für die Erhaltung in öffentlicher Hand eingesetzt und auch ein Konzept für eine mögliche zukünftige Ausrichtung des Geländes erarbeitet. Auf dem Blog des Ortsteiles veröffentlichte er nun einen abschließenden Artikel:
„Liebe Dorfgemeinschaft,
zum Thema Sportplatz in Herrentrup muss ich nun wohl leider einen, und das im wahrsten Sinne des Wortes “abschließenden” Artikel schreiben.
Der Dorfausschuss und inbesondere meine Person in der Funktion des Ortsvorstehers haben nachdrücklich gegenüber der Stadt Blomberg die Meinung vertreten das, und ab jetzt spreche ich nur noch von einer wesentlichen Fläche der Ortschaft Herrentrup, diese Fläche in öffentlicher Hand bleiben sollte um Möglichkeiten der Dörflichen Weiterentwicklung zu gewährleisten. Wie dies möglich gewesen wäre wurde der Stadt Blomberg in Form eines Konzeptes mitgeteilt. Dieses Konzept, ihr könnt es hier im Blog nachlesen fußte auf dem ansinnen einen Verein zur Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Fläche aber auch der gesamten Ortschaft zu gründen.
Aufgrund dessen sind folgende Aussagen des Bürgermeisters für mich/uns nicht nachvollziehbar. (Auszug aus Blomberg Voices vom 23.10.2014)
• Die von Ortsvorsteher Reinhard Heilig und Team durchgeführte Umfrage ergab zwar ein großes Interesse am Erhalt des Sportplatzes in öffentlicher Hand, fußt laut Bürgermeister Klaus Geise jedoch auf der irrigen Annahme, dass sich die Stadt an den laufenden Kosten beteiligen würde. Aufgrund der demografischen Entwicklung und in Bezugnahme auf die finanzielle Situation komme dies zurzeit nicht in Betracht.
• Statement Ortsvorsteher: Von einer irrigen Annahme kann in keiner Weise gesprochen werden da weder im Konzept noch zu einem sonstigen Zeitpunkt gegenüber der Verwaltung oder dem Bürgermeister eine solche Forderung gestellt wurde. Im Gegenteil. Im Termin am 16.10.2014 mit dem Investor, Rechtsanwalt, Bürgermeister, Verwaltung u.s.w wurde von mir vorgeschlagen die Stadt Blomberg umgehend von den im Raum stehenden Instandhaltungskosten von 4500€ durch Eigenleistung der Dorfgemeinschaft zu entlasten.
Wenn wir den Werdegang rückblickend verfolgen drängt sich folgender Eindruck auf.
• Die berechtigten Interessen der Dorfgemeinschaft Herrentrup wurden von der Blomberger Politik und Verwaltung während des gesamten Prozesses nicht in der Form gewürdigt wie es uns zu gestanden hätte. Initiativen zu einer Lösungsfindung für den Erhalt in der Dorfgemeinschaft wurden seitens der Stadt Blomberg nicht einmal Ansatzweise ergriffen.
• Der Verkauf der Fläche dient in erster Linie der Sanierung der Finanzlage der Stadt Blomberg. Wie Herr Stephan Sauer (SPD) in der Hauptausschusssitzung ausführte: Wir müssen sehen, dass wir die Mittel die uns zur Verfügung stehen, auch verfügbar machen. Das tun wir durch einen Verkauf.
• In naher Zukunft anstehende Zuwendungen vom Land fanden leider auch keine Berücksichtigung. “Wie in Blomberg Voices zu lesen war freut sich Jürgen Berghahn über die erhöhten Gelder für die Stadt Blomberg: „Die von der Landesregierung bekanntgegebenen Zahlen sind auch für Blomberg eine äußerst positive Nachricht. Die Stadt erhält im Jahr 2015 insgesamt rund 3,6 Euro. Dies sind knapp 2,1 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Damit erhält Blomberg den größten finanziellen Zuwachs, in Lippe.“ -Und trotz dieser guten Nachricht für die Stadt Blomberg entscheidet man sich gegen die berechtigten Interessen einer Dorfgemeinschaft die angeboten hat laufende Kosten, und da sprechen wir nur von ca. 4500€, zu übernehmen und die Pflege der Fläche in Eigenregie zu übernehmen.
• Und dann gibt es da noch die Lokale Entwicklungsstrategie, kurz LEADER genannt. Hierbei handelt es sich um eine Europäische Gemeinschaftsinitiative die die Entwicklung des ländlichen Raumes zum Ziel hat und für die Zielerreichung Fördermittel zur Verfügung stellt. Wenn wir nun noch einmal in die Zielformulierung des “Herrentruper Konzeptes” schauen, kann man eigentlich nur den Eindruck gewinnen das sich die Entscheider das Konzept nicht durchgelesen haben. Besonderes Augenmerk gilt gleich dem Punkt 1.
• Hier noch einmal die Ziele
o Dem Verein ist es möglich ohne Inanspruchnahme städtischer Mittel die Entwicklung dieser geplanten Begegnungsstätte um zu setzen.
o Das bürgerschaftliche Engagement der Dorfbewohner deren Eigenverantwortung und Initiative findet volle Unterstützung und wird integriert.
o Anreize schaffen, die Zukunft des Dorfes verantwortlich und nachhaltig zu gestalten, weiter zu entwickeln und damit auch dem Demografischen Wandel entgegen zu wirken.
o das Gemeinschaftsleben in seiner vielfältigen sozialen und kulturellen Ausprägung im Dorf zu stärken, gleichzeitig die Eigenverantwortung für die Gestaltung des Lebensumfeldes zu fördern
o Perspektiven zur Entwicklung von Dorf und Regionen gemeinschaftlich zu entwickeln und umzusetzen, dabei wirtschaftliche Potentiale zu erfassen und zu nutzen und damit vorhandene Arbeitsplätze zu sichern, wo möglich neue zu schaffen,
o die individuellen dörflichen Strukturen einschließlich der erhaltenswerten historischen Bausubstanz auf der Grundlage historischer und landschaftlicher Gegebenheiten zu erhalten und weiter zu entwickeln,
o die Belange von Natur und Umwelt bei der Pflege der Kulturlandschaft und der Entwicklung des Dorfes als Wohn-, Wirtschafts- und Erholungsstandort bewusst zu machen und zu stärken.
Wie dem auch sei, wir haben gekämpft und verloren. Kurzfristige monetäre Gründe wurden von unseren Politikern höher bewertet als die Förderung der Dörflichen Gemeinschaft. Wir können nur hoffen das die Aktivitäten des Investors nachhaltig wirken und tatsächlich auch Vorteile für die Dorfgemeinschaft/en mit sich bringen.“
Quelle: http://herrentrup.wordpress.com/
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