Kreis Lippe strebt die Zertifizierung zum Fair-Trade-Kreis an. Der Kauf einer bestimmten Schokoladen- oder Kaffeesorte kann die Welt schon ein wenig zum Positiven verändern. Ebenso kann ein bewusstes und zukunftsorientiertes Konsumieren, weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Der lippische Kreistag hat sich einstimmig dazu entschieden seiner sozialen Verantwortung nachzukommen und wird sich um die Fair-Trade-Zertifizierung bewerben. Auf einer Auftaktveranstaltung mit Vertretern von Fair-Trade und einem benachbarten Fair-Trade-Kreis wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die bereits erste Früchte trägt: Seit Anfang Oktober wird im Kreishaus fair gehandelter Kaffee und Tee ausgeschenkt.
Jeden Tag wird mittels Werbung und mit Hilfe von Gütesiegeln um Käufer gerungen. Thomas Huhn, Botschafter von Fair-Trade-Towns Deutschland, möchte den Konsumenten mit seiner Kaufentscheidung aber nicht alleine lassen. Sein klares Ziel: Fragen stellen. Er möchte die Menschen anregen, nicht einfach zu konsumieren sondern sich zu informieren und mit den Herstellungsprozessen der erworbenen Produkte auseinander zu setzten. Dann hat jeder Mensch auch die Möglichkeit sich bewusst seine eigene Meinung zu bilden. „Mit jeder Kaufentscheidung wird die Platzierung des Produktes am Einkaufsmarkt gefestigt. Wir entscheiden über verantwortungsvollen Konsum oder zugunsten einer Wegwerf- und Billigpreis-Mentalität“, stellt Thomas Huhn in seinem Vortrag bei der Auftaktveranstaltung des Zertifizierungsverfahrens im Kreishaus klar. Dabei zeigt er auch Unterschiede zu anderen Siegeln auf. So steht bei Fair-Trade der Mensch im Mittelpunkt. Bei anderen Siegeln sind teilweise andere Schwerpunkte gesetzt, wie beispielsweise der Schutz des Regenwaldes.
Über die Informationen hinaus sollte die Auftaktveranstaltung den Weg zur Zertifizierung aufzeigen. Unterstützung kam dabei von einem benachbarten Fair-Trade-Kreis. Christiane Lampen von der Wirtschaftsförderung des Kreises Hameln-Pyrmont, erläuterte umfassend wie in ihrem Landkreis die Vorgaben zur Zertifizierung umgesetzt wurden. Die Kosten für die fairen Alternativen müssen dabei nicht unbedingt höher liegen. „Unser Landrat verschenkt neuerdings Präsentkörbe mit fair gehandelten Produkten. Dies ist in der Regel auch nicht teurer als ein entsprechender Blumenstrauß“, erklärte Lampen.
Mit seinem Einsatz für fair gehandelte Produkte ist der Kreis in Lippe übrigens nicht Vorreiter: „Die lippischen Städte Lage und Oerlinghausen sind schon Fair-Trade-Towns. Die Stadt Lemgo befindet sich auf einem guten Weg“, sagt Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin Umwelt beim Kreis Lippe, und ist sich sicher, dass auch der Kreis Lippe ein Zeichen für kommunales Engagement durch fairen Einkauf setzen wird.
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