Bildunterschrift: Im Gespräch mit den Unternehmen aus Schieder-Schwalenberg: Prof. Dr. Gunther Olesch (Phoenix Contact), Schieder-Schwalenbergs Kämmerer Jochen Heering, Bürgermeister Jörg Bierwirth, IHK-Referentin Jenny Krumov, IHK-Präsident Volker Steinbach sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens (v.r.n.l.).

Die IHK Lippe zu Detmold (IHK Lippe) lud zum Kommunalen Wirtschaftsgespräch in Schieder-Schwalenberg ein. Getagt wurde im Phoenix Contact Training Center an der Bahnhofstraße.

 

Vertreter der Stadt, darunter Bürgermeister Jörg Bierwirth, sowie der IHK Lippe stellten sich den Fragen der Unternehmen. Neben der Verbesserung der touristischen Infrastruktur waren die Firmenvertreter insbesondere daran interessiert, wie die Stadt mit der abnehmenden Bevölkerung umgehen wird. Zudem spielte der notwendige Breitbandausbau im Gespräch eine erhebliche Rolle.

 

„Für Schieder-Schwalenberg ist der demographische Wandel die größte Herausforderung der Zukunft“, machte Bierwirth deutlich. Künftig würden in der Stadt weniger, dafür aber zunehmend ältere Personen leben. Um den anstehenden Herausforderungen begegnen zu können, bedürfe es Anpassungsstrategien, so der Bürgermeister. „Dabei dürfen Schlagwörter wie Um- und Rückbau kein Tabu darstellen.“

 

Sorge bereitete den Anwesenden die Zunahme von Immobilien, die in einem desolaten Zustand seien. Gerade die Ortseingänge Schieder-Schwalenbergs, als „erste Visitenkarte der Kommune“, seien nicht gut anzusehen. Das Problem: Ein Großteil der Immobilien vor Ort befindet sich in Privatbesitz. Es sei daher nicht immer leicht die Eigentümer zu erreichen und zu motivieren, etwas für ihr Hab und Gut zu tun.

 

Eine Chance auf Aufwertung sieht die Stadtverwaltung darin, einzelne Immobilien samt Grundstück aufzukaufen, diese aufzubereiten und sie dann erneut auf den Markt zu bringen. Ein wichtiges Schlagwort des Abends war der Fachkräftemangel. Insbesondere jüngere Personen wandern aus Schieder-Schwalenberg ab und kommen nach der Ausbildung oder dem Studium nicht in ihre Heimat zurück. Zwar sorgt das neu entstandene Training Center von Phoenix Contact für Impulse, trotzdem klaffen in vielen Branchen große Lücken im Personaltableau.

 

Stark betroffen sind hierbei die für den Tourismus vor Ort so wichtigen Betriebe in Gastronomie und Hotellerie. „Derzeit muss ich Aufträge absagen, weil mir Personal fehlt“, machte ein Unternehmer seine Sorge deutlich. Ein weiteres Problem ist die mangelhafte Breitbandversorgung, die von vielen der Anwesenden beklagt wurde.

 

Doch hier scheint eine Lösung absehbar zu sein. Mit zweistelliger Millionensumme wollen Bund und Land gemeinsam mit den Kommunen in ein Glasfasernetz investieren. Davon sollen auch Ortsteile und Gewerbeflächen in Scheider-Schwalenberg profitieren. Die Planungen sehen vor, Gewerbegebiete mit mindestens 50 Mbit/s und Ortsteile mit mindestens 30 Mbit/s bis Ende 2019 auszustatten. Der Start der Ausbauarbeiten soll noch in 2018 erfolgen.

 

Foto: IHK Lippe.


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