Nein, nein, Oktoberfestlaune machte sich nicht breit im Donoper Eichenstadion – die Wiesn-Stimmung wurde eher hervorgerufen durch das mehr als grenzwertige Geläuf des Sportplatzes, der sich noch genauso präsentierte, wie er im letzten Herbst verlassen worden war, nämlich ungemäht und voller Löcher. Die Spielerinnen beider Mannschaften zeigten sich angesichts dieser Wiese einigermaßen geschockt, doch da weder eine Platzsperre vorlag noch der Schiedsrichter intervenieren wollte, musste das Spiel auch ausgetragen werden. Zum Glück kam niemand zu Schaden.
Der Ball hoppelte, wohin er wollte und die 22 Spielerinnen versuchten, das Beste draus zu machen. An gepflegtes Passspiel war nicht zu denken, denn bei der Unmenge an „Platzfehlern“ war es schierer Zufall, ob man den Ball richtig treffen konnte.
Der Tabellensiebte aus Werther präsentierte sich als junge, dynamische, technisch versierte Mannschaft mit läuferischen Vorteilen, während die DonVoß-Frauen personell nach dem zusätzlichen verletzungsbedingten Ausfall von Marie Wollbrink unter der Woche nun vollends auf dem letzten Loch pfiffen. FC-Coach Ivan Maros hatte Genephe Mäder auf die Position von Wollbrink in die Innenverteidigung beordert, wo sie auch – nicht zuletzt wegen ihrer Kopfballstärke – einen tollen Job machte, außer dass sie in der zweiten Hälfte einen Elfmeter verursachte, der zum Glück aber übers Tor getreten wurde. Beide Mannschaften hatten auch durchaus ihre Chancen – mit Nadine Schremmer beim FC und Tanja Wisskopp bei Werther aber auch zwei aufmerksame Torfrauen. Auch der FC-Offensivabteilung konnte man mangelnden Einsatzwillen wahrlich nicht vorwerfen, denn alle rackerten auf dem weichen Boden bis zur Erschöpfung, vor dem Tor fehlte dann aber die letzte Konzentration und Cleverness oder die Bälle versprangen. Da auch die Druckperiode des FC in den letzten 15 Minuten nichts Zählbares mehr einbrachte, blieb es am Ende beim torlosen Remis.
Ivan Maros sprach nach dem Spiel angesichts der Umstände sogar von einem Punktgewinn, auch wenn man vom Tabellenführer zuhause natürlich die volle Ausbeute erwartet hätte.
Die Tabellenführung konnte trotzdem noch verteidigt werden, zumal auch Kutenhausen und Hovestadt sich 2-2 Unentschieden trennten, ärgster Verfolger ist nun der SV Upsprunge mit nur noch einem Zähler Rückstand.
Die Realität des zu kleinen Kaders hat die FC-Frauen jetzt voll eingeholt – und schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Am kommenden Sonntag geht es zum lippischen Derby zum immer stärker werdenden TuS Asemissen, dann ist Osterpause und danach darf noch mal durchgezählt werden.
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