BV: Am 30. Juni 2012 wurden Sie zur Nelkenkönigin gekrönt, aus welcher Motivation heraus haben Sie sich beworben?
NA: Seitens Blomberg Marketing wurde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, dieses Amt zu bekleiden. Um ehrlich zu sein, war ich anfänglich geschockt und fragte mich, wieso ich? Die bisherigen Nelkenköniginnen waren alle viel jünger als ich. Mein Sohn, mein Mann und auch Oskar Wnendt waren es schließlich, die mich nach monatlicher „sanfter“ Überredung, dazu gebracht haben, mich doch zu bewerben. Das Argument, den eigentlichen Sinn dieses Amtes vor Augen zu haben, nämlich Blomberg zu repräsentieren und auch die Perspektive, dieses Amt selber gestalten zu können, haben mich schließlich überzeugt. Ich hatte viel Respekt und auch Angst vor der Inthronisierung.
Mir war klar, dass nicht alle, davon begeistert sein werden, war ich doch alters- und figurtechnisch eine etwas andere Kategorie als meine Vorgängerinnen. Umso mehr freue ich mich, dass ich dieser Blomberger Tradition, aufgrund der für mich sehr überwältigenden Resonanz, einen positiven Stempel aufdrücken konnte und heute viele das Amt der Nelkenkönigin mit anderen Augen sehen.
Oft haben wir gehört, das mit Ihnen endlich die Richtige gefunden wurde. Die Vorgängerinnen wurden häufig kritisiert. Zu Recht?
NA: Da erlaube ich mir kein Urteil. Vieles konnte ich leisten, weil meine Familie 100%ig hinter mir gestanden hat. Eventuell waren meine Vorgängerinnen noch ein wenig jung und konnten möglicherweise nicht so viel Zeit aufbringen.
Sie sind die vierte Nelkenkönigin, für viele jedoch die erste. Woran liegt das?
NA: Auch das kann ich nicht beantworten. Sicherlich freut mich die öffentliche Wahrnehmung, eventuell habe ich ein paar Veranstaltungen mehr besucht.
Ein paar? Wie oft haben Sie die Schärpe denn getragen?
NA: Sorry, da habe nicht mitgezählt! (lacht) Einmal im Monat war es sicherlich. Es waren einige große, auch mehrtägige Veranstaltungen und auch viele kleine Veranstaltungen. Wenn man etwas aus voller Überzeugung macht, dann rückt die das Zählen der Auftritte eher in den Hintergrund.
Können Sie den entstandenen Zeitaufwand fassen?
NA: Lässt sich schlecht sagen. Da ich bei vielen Veranstaltungen sowieso auch privat allein oder mit Familie erschienen wäre.
Aus voller Überzeugung haben Sie auch bei Besuchen im Ausland, wie Papendrecht in den Niederlanden und Lieusaint in Frankreich als die Botschafterin Blombergs fungiert?
NA: Na klar, und das sehr gerne.Genau so habe ich meinenJob auch verstanden, alsBotschafterin unserer schönen Stadt. Natürlich steht man schon ein wenig mehr im Licht der Öffentlichkeit. Ich habe das allerdings nie als störend empfunden und die Blomberger gern über die Medien oder mein Facebook-Profil auf dem Laufenden gehalten.
In Blomberg schienen Sie omnipräsent zu sein. Wo haben Sie unser Blomberg denn noch repräsentiert?
NA: Trotz der zahlreichen Auftritte außerhalb Blombergs, waren mir die Auftritte in der Großgemeinde Blomberg immer noch am wichtigsten, dazu gehören eindeutig das Nelkenfest, das Schützen- fest, das Heimatfest in Mossenberg oder der Empfang der Vier Abende Marsch -Teilnehmer auf dem Blomberger Marktplatz. Außerhalb der Toren Blombergs sind auf jeden Fall das große Königinnen-Treffen in Hamburg mit Empfang beim Hamburger Senat, die Touristik-Messe in Bremen, die Grüne Woche in Berlin oder, wie schon erwähnt, die Besuche der Partnerstädte Papendrecht/Niederlande und Lieusaint/Frankreich mit der Städtepartnerschaftskommission zu nennen. Es waren zu viele, auch ganz kleine Veranstaltungen, um sie alle aufzuzählen.
Die rückblickend bewegendsten Momente?
NA: Da brauche ich nicht lange überlegen. Mein bewegendster Moment als Nelkenkönigin, war eindeutig der Allererste: Die Inthronisierung! Ich war so nervös und aufgeregt. Dieses Gefühl, das erste Mal in diesem wunderschönen Kleid vor so vielen Menschen zu stehen, der Applaus der Blomberger, als Oskar Wnendt mich als neue Nelkenkönigin vorstellte. Ich konnte meine Tränen einfach nicht zurückhalten. Vorher das lange Gespräch mit dem berühmten Popstar Loona in meiner niederländischen Heimatsprache. Es war ein sehr ergreifender Tag für mich, denn ich nie vergessen werde. Die beiden Einzüge ins Finale der Aktion „WDR 2 für eine Stadt“ in 2013 und 2014 waren ebenfalls sehr intensiv und aufregend für mich. Ich fand es herrlich, die Bewohner für so eine tolle Sache zu motivieren. Blomberg war einfach super und hat alles gegeben. Ich war riesig stolz auf die Blomberger!
Nun ist die Amtszeit vorbei, was geht in Ihnen vor?
NA: Es war eine spannende und erfahrungsreiche Zeit in der ich ganz viele liebe Menschen kennenlernen durfte. Eine Zeit, die auch mein Leben geprägt hat. Klar dass ich da mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehe.
Erklären Sie weinend und lachend.
NA: Weinend weil es einfach eine sehr schöne Zeit gewesen ist. Lachend, weil ich nun auch wieder ein wenig mehr Zeit für meine Familie haben werde. Es ist allerdings ein leises Lachen. Meine Familie war bei vielen meiner Tätigkeiten dabei, somit war das alles halb so wild.
Und nun kehren Sie Blg.Marketing den Rücken?
NA: NEIN! Auf keinen Fall. Ich habe mich ja nicht nur in meiner Funktion als Nelkenkönigin engagiert. Auch abseits dieser Aufgabe habe ich Blomberg Marketing unterstützt und werde das auch weiterhin tun. Ich würde mich freuen, wenn sich viel mehr Blomberger in den Verein einbringen würden. Das ist nicht nur ein Verein für Geschäftsleute, es ist ein Verein für Blomberger. Gemeinsam könnten wir noch deutlich mehr für eine tolles Blomberg leisten. Zudem habe ich auch der neuen Nelkenkönigin meine Unterstützung zugesagt. Ich kann gern die „Queen-Mum“ spielen (lacht dabei).
Die neue Königin kann also von Ihren Erfahrungen profitieren?
NA: Gerne und von Herzen. Ich habe mich, zumindest wird mir das immer wieder erzählt, während meiner Amtszeit verändert.
Das ein oder andere Fettnäpfchen kann ich der neuen Königin bestimmt ersparen (lacht erneut). Ich wünsche meiner Nachfolgerin mindestens genauso viel Spaß und schöne Erlebnisse, wie ich sie erleben durfte. Ich bin mir sicher, dass das Amt der Nelkenkönigin auch weiterhin hervorragend weitergeführt wird!
Aktiver Aufruf zum Mitwirken, was können denn private Mitglieder tun?
NA: Zunächst einmal ist der Mitgliedsbeitrag, gerade einmal 30,- € im Jahr, ein wichtiger Beitrag um die Arbeit des Vereines auch indirekt zu stützen. Es gibt innerhalb des Vereines eine Menge ehrenamtlicher Projektgruppen. Jeder einzelne ist offen für engagierte Unterstützer. Je mehr, desto besser, dann wird es für keinen zu viel. Schnell erkennt man, dass die Zeit gut investiert ist und man jede Menge Spaß haben wird.
Weitere Möglichkeiten?
NA: Sicherlich brauchen wir Leute, die auch mal die Ärmel hochkrempeln und mit anpacken. Dennoch sind auch jederzeit Ideen gefragt. Jeder Mensch hat doch letztlich eine eigene Sichtweise. Die Geschäftsstelle von Blomberg Marketing kann das bündeln und dann versuchen Dinge umzusetzen.
Zukunftswünsche an Blomberg Marketing?
NA: Eigentlich kann ich voller Überzeugung sagen, dass alle Beteiligten einen guten Job machen. Eventuell muss die Öffentlichkeit noch mehr über Vorhaben informiert werden, als es eigentlich auch schon jetzt getan wird. Viele haben Kontakte und Möglichkeiten, oft sind es nur Kleinigkeiten, die dem Verein einen echten Vorteil verschaffen können. Nur wissen muss man es natürlich. Ich bin mir sicher, dass die Stadt Blomberg mit Blomberg Marketing noch Großes erreichen kann.
Ein Schlusswort?
NA: Sehr gerne! Ich möchte mich ganz herzlich für die tolle Unterstützung bei den Blombergern bedanken. Die Blomberger waren es letztendlich, die mich immer wieder neu motiviert haben. Des Weiteren einen ganz lieben Dank an Oskar Wnendt, den 1. Vorsitzenden und Katrin Friedrichs, der Geschäftsstellenleiterin von Blomberg Marketing, sowie ihrer Vorgängerin Sina Mittelgöker für die tolle Unterstützung und das große Vertrauen, dass in mich gesetzt wurde. Zu guter Letzt einen riesigen Dank an meine Familie, ohne euch wäre das alles gar nicht möglich gewesen.
Weiterhin viel Spaß bei Blomberg Marketing, und nochmals vielen Dank für das Engagement in den vergangenen zwei Jahren.
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