Sehr geehrte Redaktion von Blomberg Voices. Jedem, der Blomberg kennt, dürfte nach Ihrer professionellen Berichterstattung klar sein:
Die Phase der Netten Toilette ist beendet, auch wenn noch eine zweite im Bereich des Marktplatzes dazu käme. Aus dem Bericht in der LZ vom 05.11.2014 muss man das ebenfalls entnehmen, obwohl dort vergessen wurde, die Toilettenlosigkeit am Wochenende im genannten Bereich zu erwähnen. Besonders hervorheben möchte ich den Vortrag von Lörle Budde in der gestrigen Bauausschusssitzung, der mir gut gefällt. Alles in allem hat das in den Köpfen der Politiker des Bauausschusses offensichtlich keinen Einzug halten können. Wie ist so etwas möglich? Es kann nicht nur an Klaus Geise und seinem Umgang mit Vorschriften liegen.
Nach dem Gemecker auch jetzt ein Vorschlag zur Güte:
Blomberg muss dringend eine nette Toilette haben, und zwar nach dem Vorbild in Lippe-Detmold, der wunderschönen Stadt; das trifft zumindest auf die öffentliche, ganztags bewirtschaftete, im Mittelpunkt des Marktplatzes liegende, äußerst einladende, barrierefreie und Eintritt freie Toilette zu. Durch sie hat das schöne Rathaus seine Vollständigkeit und der Marktplatz seinen großartigen Anziehungspunkt erreicht. Hier findet das Leben statt mit den meisten Begegnungen und glücklichen Gesichtern beim Verlassen der guten Stube. Und auch das ist mir aufgefallen: Die Leute, die diesen schönen Ort verlassen, halten kurz inne und steuern ihr nächstes Einkaufserlebnis an.
Schade, dass diese Vorstellung den Blomberger Politikern und Geschäftsleuten nicht mal im Traum einfällt.
Dem Marketingverein und dem Bauausschuss empfehle ich deshalb einen Betriebsausflug in „die Wunderschöne“ an einem Dienstag oder Donnerstag (Markttage). Am dritten Markttage der Woche, dem Samstag, sollte ein Besuch unterbleiben, sie würden kein Bein an die Erde kriegen wegen der Menschenmassen mit Jungen und Alten, meist Detmoldern, die hier ihr Stelldichein haben.
Und die Finanzierung der rechts neben der Eingangstür des Rathauses entstehenden „netten Toilette“ in Blomberg?
Natürlich von der Stadt! Alle Vorhaben ohne Vorrang verschieben oder fallenlassen und die Gelder dafür bereitstellen. In meinem Vorschlag allein für die Gestaltung des Schweigegartens würden die eingesparten Kosten als Hälfte der Kosten für die öffentliche Toilette bereitstehen. Wegen der Nachhaltigkeit kann auch die andere Hälfte gestemmt werden. Meines Erachtens war es ein Fehler, diese Toilette nicht mit in das STEK aufgenommen zu haben.
Links von der Eingangstür in das Rathaus muss die Touristikinformation unabhängig vom Bürgerbüro eingerichtet werden mit äußerst freundlichen, hilfsbeflissenen Fachkräften wie zum Beispiel die Mitarbeiter Ulla Schmidt und Dieter Zoremba. Dies fanden wir in vielen Kleinstädten vor.
Schließlich bin ich der festen Überzeugung, dass bei der Verwirklichung dieser Vorschläge die Stadt mit mehr Leben gefüllt und das Problem der Leerstände sich nach und nach auflösen würde. Allein die Wohlfühltoilette würde nicht nur „Notdürftige“, sondern auch unsere Dorfbewohner, Auswärtige und natürlich die Touristen einströmen lassen. Diese Bettelei in den
Geschäften und Gaststätten (wo sind die denn?) um die „netten Toiletten“ würde schnell in Vergessenheit geraten. Blomberg hätte „Persönlichkeit“, die der Professor meinte und die wir uns wünschen. Vielleicht würden wir auch den Weg zur kleinen Stadt, die alles hat, wiederfinden.
Ach ja, jetzt noch die Kosten für den Unterhalt und die Präsenz einer Reinigungskraft: Darüber müssten sich Stadt und Marketingverein einigen. Die Geschäftswelt wird die Nachhaltigkeit des Gelingens als erste zu spüren bekommen.
Helmut Schmeißner am 06.11.2014