BA-Ges-KostenVon einem breiten Konsens sprach Bürgermeister Geise in der Bauausschusssitzung und meinte damit den aktuellen Stand für die Plätze Marktplatz, Pideritplatz, Schweigegarten und Burggarten. Die Bürgerbeteiligung habe sich als äußerst sinnvoll erwiesen, viel Positives sei dabei herausgekommen. Bevor Matthias Funk vom Planungsbüro Scape (Düsseldorf), den aktuelle Sachstand abbilden konnte, bat Marin Stork (FBvB) Günther Borchard (SPD) in seiner Funktion als Vorsitzenden um das Rederecht. Sie wollte vorangestellt eine Erklärung ihrer Fraktion abgeben und äußerte sich wie folgt:

„Aus Sicht meiner Fraktion gesehen, brauchen wir uns über diesen Tagesordnungspunkt eigentlich gar nicht zu unterhalten – wir können uns das nicht leisten. Wenn wir jedoch die von Herrn Stodieck für 2016 geplanten Einsparungen schon 2015 treffen und es einen Teilverzicht auf Durchführung im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts gibt, dann wäre dies ein Anfang. Der Marktplatz ist sanierungsbedürftig, die drei anderen Flächen (Burggarten, Schweigegarten und Pideritplatz) sind es nicht. Dort würde eine professionelle Baum- und Grünflächenpflege ausreichen. Schnickschnack wie Lichtbänder und Co. können wir weglassen.“

Nun stellte Funk den Marktplatz als offenen Veranstaltungsort vor, drei neue Bäume solle es geben und Intarsien werden im Boden eingearbeitet. Am Brunnen soll es zwei oder drei neue Auslässe geben, um Kindern den relativ ebenen Zugang zu ermöglichen. Einheitliche Schirme für die Gastronomie würden ein stimmiges Bild abgeben und es sollen neue Stromanschlußmöglichkeiten, in Absprache mit der Marktgilde, geschaffen werden, um die Wege für Stromkabel zu verkürzen. Ob die Straße vor der Reinigung Reuter während des Marktes gesperrt werden kann, soll noch geprüft werden. Von einem bestandsnahen Umbau sprach Funk in seinen Ausführungen, die Oberfläche werde sich ändern, das Höhenniveau bleibe im Wesentlichen, bis auf 5cm, unberührt, ebenso die vorhandene Brunnentechnik. Parkmöglichkeiten auf dem Marktplatz zu kreieren sei theoretisch machbar, praktisch jedoch nicht empfehlenswert.

Beim Pideritplatz sieht die optimale Variante aus Sicht der Planer eine Verkürzung der Straße vor, also keine Straße mehr um den kompletten Platz herum. Die Einsicht in die Engstelle stellt hierbei kein Problem dar und zwei Fahrzeuge können sich problemlos begegnen. Auch wenn zwei Busse an vorgesehener Stelle hintereinander stehen, kann ein weiterer passieren. Das alte Pflaster wird auch weiterhin genutzt, lediglich neue Markierungen werden aufgebracht. Sieben Bäume werden den Platz einfassen und für optische Qualität, gerade im Hinblick auf die ansässige Gastronomie sorgen, dies durch Abschirmung von den Parkflächen. Drei weitere Varianten wurden ebenfalls vorgestellt, es scheint jedoch eher unwahrscheinlich, dass diese zum Tragen kommen werden. Die vom Planungsbüro bevorzugte Variante ist laut Aussage von Matthias Funk vorteilhafter, zudem nur 20.000 Euro teurer.

Der Schweigegarten soll mit einem festen Weg und einer Aussichtsplattform ausgestattet werden. Der Burggarten dürfte sich über eine Boulebahn, eine Art Kinderspielplatz und Fitnessgeräte freuen.

Die Kostenschätzungen (gerundet) wie folgt:

Marktplatz: 212.000 Euro
Pideritplatz: 364.000 Euro
Schweigegarten: 83.000 Euro
Burggarten: 90.000 Euro

Statt der ehemaligen 1.097.180 Euro aus ersten Planungen sind mit nun 891.248 Euro erhebliche Kosten eingespart worden, zumindest in der Planung bzw. Schätzung. Die Gestaltung der Plätze Marktplatz, Schweigegarten und Burggarten stieß bereits auf weitgehenden Konsens, beim Pideritplatz gibt es tendenziell offenbar noch ein wenig mehr Beratungsbedarf. Nach den fachlichen Ausführungen des Planers folgten noch verschiedene Verständnisfragen seitens der Mitglieder des Ausschusses die Matthias Funk gekonnt zu beantworten wußte. Einiges wird nun noch geprüft und den Mitgliedern ergänzend zur Verfügung gestellt.

Jörg Kleinsorge (CDU): „Da die Kosten noch nicht im Detail vorliegen, bitte ich um Vertagung zwecks Beratungsmöglichkeit in den Fraktionen.“

Bürgermeister Klaus Geise gab zu bedenken, dass man erst kürzlich, bei den Baumaßnahmen „Martiniturm“, schmerzhaft erfahren habe, dass verspätete Ausschreibungen zu höheren Kosten führen können. Die Kostenschätzungen liegen vor und unnötige Zeit solle man nicht verstreichen lassen. Bei drei Plätzen bestehe schon ein einheitlicher Konsens und man solle dem Planungsbüro gestatten in die Feinplanung zu gehen, daran seien noch keine Auftragsvergaben geknüpft.“

Kleinsorge erwiderte: „Es geht hier um viel Geld. Aus den Sitzungsunterlagen geht hervor, dass wir die Zeit noch haben. Mit Kostenschätzungen haben wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Die Präsentation war gut, das will ich gar nicht in Abrede stellen, die Kosten jedoch möchte ich einzeln aufgeschlüsselt haben und darüber in der Fraktion beraten. Somit beantrage ich eine Vertagung.“

Günther Borchard entsprach dem Wunsch und wies die Verwaltung an einen Sondersitzungstermin zu finden, um die Angelegenheit voranzutreiben, dieser solle Ende dieses Monats stattfinden. Nachstehend ein paar abfotografierte Grafiken des Planungsbüros Scape, Düsseldof.

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