BauausschussIn seiner ersten Sitzung am gestrigen Dienstag hatte der Ausschuss für Bauen und Umwelt auch über die Fortführung des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts zu beraten, doch dazu später mehr. Marin Stork (FBvB) äußerte sich erneut zur öffentlichen Toilette: „Der finanzielle Hintergrund ist mir vollkommen klar, dennoch: Wir wollen Touristen in die Stadt holen und bieten denen nicht mal eine öffentliche Toilette. Die „nette Toilette“ ist schlecht ausgeschildert. Es geht nicht in meinen Kopf, warum wir unsere Stadt dann überhaupt aufhübschen. Reisebusse parken am Pideritplatz und benutzen dann die Mauer vom Schweigegarten zur Entleerung. Die neue Toilette im Rathaus sollte zumindest zu den Öffnungszeiten zur Verfügung gestellt werden, dass wäre ein Teilkompromiss.“

Günther Borchard (SPD, Vorsitzender d. Ausschuss) erwiderte: „Wir müssen dieses Thema behandeln, es steht in den Sitzungsunterlagen, der Platz müsste natürlich entsprechend eingeplant werden.“

Stephan Sauer (SPD): Ich gehe davon aus, dass die Toilette im Rathaus bestimmt genutzt werden darf und hier niemand hinausgeworfen würde. Sinnvoll wäre es weitere nette Toiletten zu erschließen, eine öffentliche Toilette ist meistens dreckig, zudem teuer und somit nicht ratsam. Folglich halte ich es für sinnvoll, an dem Beschluss aus 2012 festzuhalten.“

Hans-Adolf Albrecht reichte es offenbar: „Immer wieder wird das hier vorgebracht. Auf Busfahrten stellen öffentliche Toiletten ein Problem gerade für Frauen dar. In den modernen Reisebussen ist heute eine gute Toilette vorhanden. Eine gute Ausschilderung der netten Toilette halte ich jedoch für sinnvoll, da gebe ich Frau Stork recht.“

Marin Stork wollte die Sache noch nicht abgehakt wissen: „Blomberg könnte doch auch ein Aushängeschild für eine saubere Toilette sein.“

Jörg Kleinsorge (CDU): Wir haben uns im Vorgängerausschuss klar gegen eine stadtfinanzierte öffentliche Toilette ausgesprochen und auch genau definiert, warum wir das nicht wollen. Eben weil sie finanziell nicht leistbar und folglich nicht erhaltbar ist. Wir können froh sein, dass die nette Toilette funktioniert. Über eine öffentliche Toilette möchte ich wirklich nicht mehr sprechen.“

Auch Hans-Adolf Albrecht sah das so: „Ich wehre mich dagegen, dass Sie Frau Storck, immer wieder sagen, dass wir uns Gedanken machen sollen. Das haben wir schon längst getan, wie oft soll das Thema denn noch vorgebracht werden? Das bringt uns hier nicht weiter.“

Stork entgegnete: „An der organisierten Fahrt zu Firma Hering, bei der es um die fachliche Beratung durch Profis bzgl. dieses Themas ging, hat außer meiner Person keiner teilgenommen, woher wollen Sie da alle Details wissen? Keiner von Ihnen hat gehört, was man überhaupt tun könnte.“

Stephan Sauer schlug vor, diesen Punkt nun nicht ins Städtebauliche Entwicklungskonzept hineinzunehmen, um endlich zu den wichtigen Punkten kommen zu können, was der Vorsitzende Borchard aufgriff. Der entsprechend formulierte Antrag wurde bei einer Gegenstimme beschlossen. Folglich hat sich nun, nach der im Jahr 2012 getroffenen Entscheidung, auch der neue Ausschuss klar gegen eine öffentliche Toilette ausgesprochen. Ob es nun zu einer besseren Ausschilderung und einem Mehrangebot an netten Toiletten kommen wird, bleibt abzuwarten.


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